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Aktuelle Studie zeigt: “Ausländer” ist rechtsextreme Redewendung – besser ist: “Neuhinzukommende”

In Deutschland brodelt es derzeit politisch. Umfragen zufolge gewinnt die AfD immer mehr Zulauf, auch in Gegenden, in denen sie in der Vergangenheit nicht so beliebt war. Aber wird Deutschland insgesamt rechtspopulistischer? Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt äußerst beunruhigende Tendenzen auf.

“Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert”. Nach Angaben der Friedrich-Ebert-Stiftung stimmen 14 Prozent der Befragten in Deutschland dieser Aussage zu.

Was kennzeichnet jemanden, der “rechts” ist? Sicherlich nicht einfach das Kästchen, das er auf dem Wahlzettel ankreuzt? Nach den Ergebnissen der zweijährigen Studie, die die Friedrich-Ebert-Stiftung kürzlich abgeschlossen hat, lässt sich eine rechtsextreme Orientierung daran erkennen, wie Menschen auf Aussagen wie die oben genannte reagieren. Und wie die “Neue Zürcher Zeitung” berichtet, denken nach Angaben der Studienautoren besorgniserregend viele Menschen in Deutschland auf diese Weise.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung besteht seit 1925. Zu ihren erklärten Zielen gehört die Förderung der Demokratie und der politischen Bildung. Politisch ist die Stiftung bekanntlich mit der SPD verbunden. In den letzten zwei Jahren hat sie an einer Studie gearbeitet, die die gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland zu messen versucht. Unter dem Titel “Die distanzierte Mitte” bestand ein Teil der Studie aus einer Reihe von Umfragen, in denen die Menschen gefragt wurden, wie sehr sie bestimmten aussagekräftigen Phrasen zustimmen.

Im Jahr 2021 stimmten nur 4,3 Prozent der Befragten der Aussage “Der Einfluss der Juden ist zu groß” zu – zwei Jahre später sind es fast 12 Prozent. Insgesamt stellen die Studienautoren fest, dass der Rechtsextremismus in Deutschland in einem höchst besorgniserregenden Ausmaß zugenommen hat. Waren es 2021 nur 1,7 Prozent der Befragten, die eine stark rechtsextreme Einstellung hatten, sind es jetzt, zwei Jahre später, über 8 Prozent.

Diese Ergebnisse deuten nach Ansicht der Studienautoren auf ein wachsendes Problem in Deutschland hin. Laut der Neuen Zürcher Zeitung könnte jedoch in einigen Fällen, die hervorgehoben wurden, die Grenze zwischen “rechts” und Rechtsextremismus ein wenig verwischt worden sein. Das Gendering ist ein Beispiel dafür. Außerdem bezeichneten mehrere der Befragten diejenigen, die von anderswo nach Deutschland gezogen sind, als “Ausländer”. Der korrekte Begriff sollte “Neuhinzukommende” lauten.

Foto: Rechtsextreme (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Sara Breitner