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Kölner Polizei durchsucht willkürlich Kinder: Geht das zu weit?

In Köln-Mülheim hat sich ein Vorfall ereignet, der bei Anwohnern Empörung ausgelöst hat: Scheinbar wahllos wurden Kinder von Polizeibeamten im Stadtgarten angehalten und anschließend einer umfassenden Personendurchsuchung unterzogen. Die Kölner Polizei ergreift neue Maßnahmen im Kampf gegen die Kriminalität, aber dieses Verhalten geht vielen zu weit.

Sie haben nicht laut gespielt, nichts Verdächtiges getan, sind einfach an einem sonnigen Tag durch den Park gegangen. Genau das taten drei Kinder, als sie von der Polizei angehalten und wie Kriminelle behandelt wurden. Wie ein empörter Augenzeuge berichtet, wurden die Kinder von Kopf bis Fuß durchsucht, eingehend befragt und mussten ihre persönlichen Gegenstände aushändigen, die dann untersucht wurden.

Die Kölner Polizei hat ein neues System strenger Kontrollen an einer Reihe von öffentlichen Orten eingeführt. In den letzten zwei Wochen wurden Berichten zufolge über 300 Durchsuchungen durchgeführt. Dies soll dazu beitragen, dass sich die Anwohner sicherer fühlen. Aber was bedeutet es für die Kinder, wenn sie das Gefühl haben, dass sie wie Kriminelle behandelt werden?

Kinder sollten nicht mit der Angst vor der Polizei aufwachsen. Sie sollten nicht von klein auf das Gefühl bekommen, dass die Polizei der Feind ist. Das ist die Meinung von Franco Clemens, einem erfahrenen Kölner Straßensozialarbeiter, der die schockierende Szene miterlebt hat. Sein Bericht im Express.de zeichnet ein ungünstiges Bild vom Vorgehen der Polizei. Er könne keinen Grund für das Vorgehen der Polizei erkennen, so Clemens.

Die Kölner Polizei teilte inzwischen mit, dass sie bei der Einheit der Polizeibeamten, die für die Durchsuchung zuständig waren, Erkundigungen einzieht. Weitere Details zu dem Vorfall sind bislang nicht bekannt.

Ein Polizeisprecher betonte, dass die Polizeikontrollen fortgesetzt werden müssen. Seit Beginn der aktuellen Polizeiaktion wurden sieben Personen festgenommen und sechzig Strafanzeigen gestellt. Zahlreiche Gegenstände wurden beschlagnahmt, darunter 15 Waffen. Ob sich unter den straffällig gewordenen Personen auch Minderjährige befanden, wurde nicht bestätigt.

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Martin Beier