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Fleischverbot in Schulküchen geplant

Bislang gab es die Wahl zwischen Vegetarisch, Fleisch oder Fisch. Das soll sich jetzt ändern.  Zumindest in Freiburg.

Die Speisepläne an den Grundschulen und Kitas standen in der vergangenen Woche in Freiburg (Baden-Württemberg) zur Diskussion.

Die Freiburger Schulverwaltung will ab dem kommenden Schuljahr ganz auf Fleisch in der Schulspeisung verzichten und nur noch vegetarische Gerichte anbieten. 

Das würde das Ende der bisherigen Auswahlmenüs bedeuten. Und wahrscheinlich auch das Ende von bezahlbarer Schulverpflegung und gesunder Ernährung  – so zumindest die Befürchtungen der Eltern. 

„Die Kinder brauchen für ihre Entwicklung doch eine ausgewogene Ernährung. Und dazu gehört meiner Meinung nach auch tierisches Protein“, so die entsetzte Sandra Schwenninger, Mutter des zehnjährigen Jakob gegenüber der BILD-Zeitung. 

Unterstützung erhält sie vom Freiburger Gesamtelternbeirat.  „Eine Umfrage unter 1.030 Eltern hat ergeben, dass sie zum größten Teil nichts gegen vegetarische Ernährung haben”, so Vizevorsitzender Sebastian Kölsch gegenüber der Zeitung.  Die Kosten sollen sich dadurch von derzeit 3,90 Euro pro Mahlzeit zum nächsten Schuljahr auf 4,40 Euro erhöhen. “Ab 2024 wären es dann 4,80 Euro. In Baden-Württemberg gibt es keine Großstadt, in der das Schulessen teurer ist.“

Das sieht Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn allerdings ganz anders. Er steht hinter dem Fleischlos-Plan an den Schulen und weist darauf hin, dass andere Maßnahmen notwendig seien, um die Kosten für das Schulessen und die Qualität beibehalten werden können. 

„Die Preise rund um die Essensabwicklung steigen immer mehr an. Die Stadt möchte aber den Schülerinnen und Schülern weiterhin ein qualitativ hochwertiges Essen anbieten“, so Rathaussprecher Sebastian Wolfrum. So würde die Reduzierung auf nur noch ein Menü “unter anderem den Verwaltungsaufwand und den Aufwand bei der Essensausgabe” einsparen. 

Der “Fleischlos-Plan” Freiburgs wurde bereits im städtischen Schulausschuss diskutiert und soll am 18. Oktober vom Gemeinderat beschlossen werden.

Freiburg steht mit seinen Plänen in Baden-Württemberg nicht alleine da. So gibt es bereits seit dem vergangenen Jahr an fast allen Tübinger Schulen Fleisch und Fisch künftig nur noch einmal pro Woche. Warum? “Ziel ist es, möglichst klimafreundliche Speisepläne zu gestalten, die einen geringen CO2 -Durchschnittswert ausweisen”, so der Fachbereich Bildung, Betreuung, Jugend und Sport der Stadt Tübingen.

Andere Städte des Bundeslandes setzen aber immer noch auf Wahlfreiheit.

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Author
Stephan Heiermann