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Schockierender Fund im Bauch eines toten Wals

Auf Sardinien wurde ein toter Wal angespült. Besonders schockierend: Erstens war das Tier schwanger, zweitens fanden Beamte in seinem Bauch ganze 22 Kilogramm Müll.

Am Porto Cervo auf Sardinien ist vor einer Woche ein acht Meter langer Wal tot gestrandet. Das italienische Umweltministerium und die Umweltschutzorganisation SeaMe gehen davon aus, dass der Meeressäuger am Verzehr von Plastik umgekommen ist. Die Beamten und Umweltschützer fanden 22 Kilogramm Plastik in seinem Bauch. Sein Magen glich einer Müllhalde voller Müllsäcke, Fischernetze und Leinen. Auch ein Behältnis mit Flüssigwaschmittel auf dem Marke und Barcode noch zu erkennen waren, hatte das Tier verschluckt.

Das Walweibchen war außerdem schwanger. Doch auch das Kalb konnte nur noch tot geborgen werden. Ob der ungeborene Wal zuerst wegen des Plastiks gestorben ist oder verendete, nachdem seine Mutter schon tot war, ist unklar.

Dies ist in jüngster Zeit der zweite bekannt gewordene Fall mit einem durch Plastik verendeten Wal. Vor den Philippinen war ein Wal geborgen worden, der rund 40 Kilo Plastik verschluckt hatte.

Italiens Umweltminister empörte sich öffentlich über die Verschmutzung der Meere und die fahrlässige Verwendung von Plastik. Auf Facebook schrieb er: “Gibt es immer noch Leute, die sagen, dass das kein wichtiges Problem ist?”

„Plastikinseln“ im Meer
Man geht davon aus, dass sich in den Weltmeeren fünf riesige Ströme voller Plastik angesammelt haben und weiter wachsen – sogenannte Plastikinseln. Allein im “Great Pacific Garbage Patch” im Pazifik befinden sich Schätzungen zufolge 1,8 Billionen Plastikteile. Der Strom nimmt eine Fläche ein, die den Ländern Deutschland, Frankreich und Spanien gemeinsam entspricht.

Wie kommt das Plastik in die Meere?
Experten zufolge stammen 80 Prozent des Meeresmülls von küstennahen Gebieten. Die Meeresschutzorganisation Oceana geht davon aus, dass weltweit und pro Stunde 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen werden, die Hälfte davon bestehe aus Plastik. Der Rest wird über Flüsse ins Meer gespült. Die größten Plastikmengen durch Flüsse kommen aus Schwellenländern, insbesondere aus Asien. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um deren eigenen Müll. Deutschland wie auch andere Industrienationen verkaufen große Teile ihres Mülls nämlich nach Asien. Was dort nicht weiterverwendet werden kann, wird häufig über Flüsse entsorgt. Außerdem landet Plastikmüll aus Toiletten und Waschbecken in Wasserleitungen. Auch Plastikfasern aus Kleidung sickern durch Waschmaschinen-Abflüsse ins Wassersystem und treiben irgendwann in offene Gewässern und am Ende der Kette im Meer.

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Author
Sara Breitner