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50 Kinder von Interpol aus Pädophilen-Ring gerettet

Interpol hat mehr als zwei Jahre gegen ein weltweit operierendes Pädophilennetzwerk im Darknet ermittelt – dann haben die Fahnder zugeschlagen. 50 Kinder wurden dadurch aus den Fängen ihrer Peiniger gerettet. Aber es könnten noch mehr Opfer hinzukommen.

Nach Angaben der Polizeiorganisation Interpol sind bei einem international koordiniertem Schlag gegen ein Pädophilennetzwerk 50 Kinder gerettet worden. Es sind neun Verdächtige festgenommen worden. Wie Interpol weiter berichtete, sind die Täter in Thailand und Australien bereits zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Das gesprengte Netzwerk war im sogenannten Darknet unterwegs – das “dunkle Netz” ist der anonyme Tel des Internets. Zugang dazu erhält man nur mit Hilfe einer speziellen Software. Unter dem Codenamen “Blackwrist” erstreckten sich die Ermittlungen über zwei Jahre.

Der Hauptverwalter der Internetseite wurde in Thailand wegen Kinder-Vergewaltigung, Menschenhandels und des Besitzes und Verteilens von Material mit sexuellem Missbrauch von Kindern zu einer Haftstrafe von 146 Jahren verurteilt. Dieses geschah bereits vor mehr als einem Jahr. Elf Jungen hatte der Mann missbraucht, eines davon war sogar sein eigener Neffe. Mit Essen, Internetzugang und Fußballspielen lockte er die ahnungslosen Kinder in sein Haus, wie die Polizeiorganisation, die in 194 Mitgliedsländern tätig ist, mitteilte.

Vor rund einer Woche ist auch in Australien ein Webseiten-Administrator in seinem Heimatland zu einer gut 40 Jahre langen Haftstrafe verurteilt worden. Tausende in Thailand und Australien aufgenommene Bilder hatte die Polizei bei ihm gefunden. Demnach war sein jüngstes Opfer zu Tatzeitpunkt erst 15 Monate. Ein als Vorschullehrer arbeitender weiterer Beschuldigter wurde zu 36 Jahren Haft verurteilt. Nach Angaben von Interpol sind durch die Ermittlungen 50 gerettet worden, aber es wird vermutet, dass noch weitere 100 Kinder von dem Missbrauch betroffen sein könnten. Um die potenziellen Opfer zu identifizieren, laufen die Ermittlungen noch weiter.

Erste Opfer wurden 2017 identifiziert

Den Schlag gegen das Netzwerk wurde unter anderem von dem deutschen Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock begrüßt. “Wir sehen Sie, und Sie werden vor Gericht gebracht werden”, sagte er an die Adresse von Internetkriminellen. Die Seite, die im Darknet betrieben wurde, hat weltweit rund 63.000 Nutzer.

Die Ermittlungen in dem “Blackwrist”-Fall kamen 2017 ins Rollen, als Material von elf Jungen entdeckt worden war, die alle unter 13 Jahre und von dem Missbrauch betroffen waren. Spezialermittler aus Thailand, Bulgarien, Neuseeland und den USA waren an den Identifizierungen beteiligt. Die Festnahmen in Thailand und Australien erfolgten dann gut zwei Monate nach der Identifizierung der ersten Opfer im November 2017.

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Jerry Heiniken