Aldi kündigt zahlreiche Filialschließungen an
Knapp 200 Aldi-Filialen stehen vor dem Aus. Diese Mitteilung erfolgte am vergangenen Freitag nach dem Abschluss eines großen Deals mit dem norwegischen Einzelhandelsriesen Reitan Retail.
Aldi Nord betreibt Filialen in neun verschiedenen Ländern in Europa. 188 dieser Filialen sowie eine Reihe von Vertriebszentren in Dänemark stehen nun vor dem Aus. Der Discounter-Riese gab am vergangenen Freitag bekannt, dass er sich vollständig aus dem dänischen Markt zurückziehen will.
Nach Angaben des Geschäftsführers von Aldi Dänemark, Finn Tang, hat die Aldi Nord Gruppe diese Entscheidung nach einer sorgfältigen Prüfung der Aktivitäten in allen Märkten getroffen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat sich Reitan Retail bereit erklärt, 114 Filialen und drei Vertriebszentren sowie ein Portfolio von Immobilien zu kaufen.
Die verbleibenden Geschäfte werden in den nächsten Monaten ebenfalls geschlossen und verkauft. Infolge der Transaktion werden rund 1200 der insgesamt 2800 Aldi-Mitarbeiter in Dänemark von Entlassungen betroffen sein.
Nach Angaben von Finn Tang soll der Erlös aus dem Verkauf für die Expansion von Aldi Nord in den acht anderen europäischen Schlüsselmärkten verwendet werden. Außer in Deutschland betreibt die Aldi Nord Gruppe noch Filialen in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich, Polen, Spanien und Portugal.
Der Käufer, Reitan Retail, ist Eigentümer einer Reihe von Convenience-Store-Ketten, Lebensmitteleinzelhändlern und Tankstellen im nordischen und baltischen Raum. Für Reitan ist die Transaktion eine Gelegenheit, sein Netz von Rema 1000-Discountmärkten zu erweitern.
“Dies wird unseren dänischen Umsatz erheblich steigern und dürfte Rema 1000 zur größten Lebensmittelkette in Dänemark machen”, sagte Reitan Retail CEO Ole Robert Reitan gegenüber Reuters. Der Familienkonzern weigerte sich jedoch, die Höhe des Kaufpreises für die neuen Läden bekannt zu geben. Der Abschluss der Transaktion muss nun noch von den dänischen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.
Foto: Rami Tarawneh, CC BY-SA 2.5 , via Wikimedia Commons
