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Aldi, Lidl und Co. stehen vor massiven Änderungen in 2021

2021 wird sich in den Supermärkten einiges ändern. Höhere Preise bringt die Mehrwertsteuer-Anhebung, es fliegen Plastik-Produkte aus dem Regal und es verschwinden große Namen vom Markt.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich das Einkaufen stark verändert. Seit dem Frühjahr gilt in allen Supermärkten eine Maskenpflicht und Mindestabstände. In vielen Filialen wurde das Standard-Sortiment um textile Mund- und Nasenbedeckungen und Desinfektionsprodukte erweitert. Doch zeigen Studien, dass sich auch das Einkaufsverhalten der Verbraucher geändert hat. Supermarktbesuche werden seltener und wenn, dann kaufen die Kunden für viel mehr Geld ein. Die Lage kann sich im nächsten Jahr noch verschärfen.

Was gilt ab 1. Januar bei Aldi, Lidl, Rewe, dm und Co.?

Bis mindestens 10. Januar gelten weiterhin Maskenpflicht, beschränktes Sortiment und Mindestabstände. Doch rechnet die Branche mit einer Verlängerung bis mindestens Ende Januar. Eine finale Entscheidung dazu soll am 5. Januar auf dem Bund-Länder-Gipfel fallen.

In Baumärkten, Schuhgeschäften, Modefilialen oder Möbelläden soll bundesweit aber eine Abholung ermöglicht werden. Dazu sind bereits erste Hygienekonzepte von den Unternehmen vorgelegt worden und kommen nun auf den Prüfstand. So können zum Beispiel bei H&M oder Ikea online gekaufte Produkte in den Filialen abgeholt werden. In Ost- und Norddeutschland sind diese Konzepte bereits in Bau- und Möbelmärkte möglich.

Preiseänderungen bei Aldi, Lidl und Co.

Nach dem Ausbruch der Corona-Krise wollte die Bundesregierung den Konsum im Land stärken. Verbraucher sollten durch eine Mehrwertsteuer-Senkung mehr kaufen. Von 19 auf 16 Prozent wurde der allgemeine MwSt.-Satz gesenkt, der Ermäßigte von sieben auf fünf. Die alten Sätze gelten nun wieder ab dem 1. Januar. Ausnahmen wird es nur auf ausgesucht Lebensmittel geben.

Die Mehrwertsteuer-Senkung wurde bei den Anbietern Aldi Süd, dm, Rossmann, Penny, Deichmann und Douglas direkt an der Kasse abgezogen. Die ausgezeichneten Preise hatten sich aber nicht verändert. Lidl, Globus, Kaufland, Rewe und Edeka änderten wiederum die Preisschilder. Die Änderung der Mehrwertsteuer wird von den meisten Händlern ab dem 2. Januar umgesetzt.

Etliche Plastikprodukte fliegen aus dem Sortiment

Discounter, Drogerie-Händler und Supermärkte haben zum großen Teil das Einweg-Geschirr bereits verbannt. Doch vereinzelt sind sie doch noch erhältlich. Ab 3.Juli 2021 wird sich dies ändern, wenn dann in der gesamten Europäischen Union der Verkauf von bestimmten Einwegartikeln aus Plastik eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Das betrifft Besteck und Teller, Trinkhalme, Wattestäbchen, Luftballon-Halter, Rührstäbchen etwa für den Kaffee sowie Styroporbecher und -behälter für Essen zum Mitnehmen.

Ab Mai 2021 könnten dann die Händler in den Abverkauf dieser Produkte gehen, so dass die Verbraucher auf Schnäppchen auf Restbestände hoffen können. Bereits Anfang des Jahres haben Ketten wie Aldi, dm, Rossmann, Rewe, Edeka und Co. hatten Plastik-Produkte durch Bambus-, Papier- oder Baumwoll-Alternativen ersetzt.

Real verschwindet in vielen Städten

2021 gilt dann auch die Zerschlagung von Real als beendet. Kaufland hat bislang das Online-Geschäft und knapp 90 Filialen übernommen. Ein weiterer Teil des Filialnetzes geht dann an Globus und Edeka. Wie viele Märkte unter dem Namen Real weitermachen, wird dann auch nächstes Jahr feststehen. Experten gehen von rund 60 Stück aus. Somit geht für einen der größten SB-Warenanbieter eine Ära zu Ende.

Fokus auf Online-Shops und Express-Lieferungen

Lebensmittel-Lieferungen könnten 2021 einen Boom erleben. Eine Expansion auf dem Bundesgebiet haben bereits Picnic und Rewe angekündigt. Auch Amazon startet mit seinen beliebten Angeboten Amazon Fresh und Amazon Prime Now weiter durch. Das Liefernetz soll auch von Eismann und Bofrost erweitert werden. Überraschenderweise plant auch Dr. Oetker den Einstieg in das Liefergeschäft. Neben dem Getränkelieferdienst Flaschenpost werden vermutlich auch bald weitere Produkte aus dem Hause geliefert.

Nach der Übernahme des Online-Shop von Real.de startet auch Kaufland online durch. Vorerst bleibt aber unklar, ob dabei auch Lebensmittel angeboten werden. Durch den inzwischen eingestellten Lebensmittel-Lieferdienst von Lidl.de konnte das zur Schwarz-Gruppe gehörende Unternehmen bereits erste Erfahrungen sammeln. Und auch von Aldi wird ein Ausbau von „Aldi-Liefert“ erwartet.

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Author
Martin Beier