„Ausnahmezustand“: Mehrere Leichen im Westerwald entdeckt
Die Polizei ist derzeit mit einem Großaufgebot im Westerland, wo man mehrere Leichen gefunden hat – darunter ein Kind. Achtung: Gefahr für die Allgemeinheit besteht nicht. Die Rede ist dennoch von einem „Ausnahmezustand“.
Zeugen hätten sich am Donnerstag in den Morgenstunden telefonisch bei der Polizei gemeldet, so heißt es. Ein Mann drehe völlig durch. Tatsächlich scheint sich der Täter in einem psychischen Ausnahmezustand zu befinden, so die Polizei Koblenz, die zu Mittag zum Zugriff in Montabaur im Westerwaldkreis ausrückte. Ein ganzes Gebiet in der Stadt wurde vorsichtshalber abgesperrt, um Anwohner, Passanten und Mitarbeiter umliegender Firmen nicht in Gefahr zu bringen.
Die Beamten machten eine traurige Entdeckung in dem Haus, in dem sich der Mann verschanzt hatte: Drei Leichen, darunter ein Kleinkind. Zudem konnte man eine schwer verletzte Person bergen – vermutlich handelt es sich dabei um den Täter. Der Mann soll zwischen 30 und 40 Jahre alt sein. Bei dem Zugriff soll er sich selbst verletzt haben, wie die BILD berichtet. Man flog ihn via Helikopter in ein Krankenhaus.
Nach dpa-Informationen vermuten die Ermittler, dass er die Opfer erschossen hat. Es bestand aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Unter einem psychischen Ausnahmezustand versteht man eine vorübergehende Phase von intensivem emotionalen oder psychischen Stress, der die normale Funktionsweise beeinträchtigt. Mögliche Auslöser sind überwältigende Lebensereignisse, akute Belastungsreaktionen, Traumata und emotionale Krisen.
Immer wieder kommt es zu Gewalttaten unter der Verwendung von Schusswaffen. In Deutschland ist der Besitz gesetzlich reglementiert. Für den legalen Besitz ist in der Regel ein Waffenschein (berechtigt zum Führen von Schusswaffen in der Öffentlichkeit) oder eine Waffenbesitzkarte (erlaubt den Besitz zu Hause oder in anderen befugten Bereichen) erforderlich. „Freie Waffen“ ohne spezielle Genehmigungen unterliegen dennoch bestimmten Beschränkungen – dazu gehören etwa Schreckschusswaffen. Für automatische Waffen oder halbautomatische Langwaffen mit großem Magazin sind die Genehmigungsverfahren noch strenger.
