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Ballermann wird trocken gelegt

Auch wenn es nach einem Aprilscherz klingt, so ist es doch keiner. Ab dem 1. April wird mitten am Ballermann, genauer gesagt in der berühmten Party-Meile der Schinkenstraße, der Konsum von Alkohol verboten.

Das Verbot gilt in der Zeit vom 01. April bis zum 30. September. Wer in dieser Zeit beim öffentlichen Trinken erwischt wird, kann mit einer Strafe von bis zu 3.000 Euro belangt werden. Und dies betrifft nicht nur den Konsumenten des Alkohols selbst, sondern auch die gastronomische Einrichtung, welche die Getränke verkauft hat.

Es ist bislang nicht so einfach festzustellen, ob man denn auf der Straße trinkt oder nicht. Der “Bierkönig” wie auch das “Bamboleo”, die beiden bedeutendsten Kneipen vor Ort, haben nämlich unbefestigte Außenbereiche, die direkt am Bürgersteig liegen. Aber auch für diesen Bereich fordert das Rathaus spezifische Maßnahmen. Bis Anfang April müssen die Außenbereiche mit einem Zaun abgegrenzt oder anderweitig gesichert werden.

Auch gilt künftig für den gesamten Bereich der Playa del Palma ein umfassendes Werbeverbot für Alkohol. So ist es dann untersagt, unter anderem in Schaufenstern Flaschen mit alkoholischem Inhalt zu präsentieren. Ebenso wird die allseits beliebte Happy Hour künftig in den Sommermonaten der Vergangenheit angehören.

Auch weitere touristische Sonderzonen sollen neben der Schinkenstraße betroffen sein, in denen dann besondere Regeln gelten werden. Explizit handelt es sich dabei unter anderem um das sogenannte Holländische Viertel zwischen den Balnearios eins und drei. Zwischen 5 und 8 Uhr morgens darf dort künftig kein Essen mehr verkauft werden, da den Anwohnern offenbar die nächtlichen Ansammlungen rund um die Imbissbuden ein regelrechtes Dorn im Auge waren. Ebenso ist das Essen in der Schinkenstraße verboten.

Diese Meldung hat die Party-Community scheinbar schwer erschüttert. In dem Facebook-Portal von BILD Mallorca ist zu beobachten, dass es innerhalb der ersten halben Stunde nach der Entscheidung des Beschlusses durch den Stadtrat über 1.000 Kommentare rund um dieses Thema gab. Allerdings begrüßten die wenigsten Gruppenmitglieder diese neuen Maßnahmen.

Die Links-Grün-Regierung versucht seit Jahren offensiv und lautstark gegen den vielzitierten Party-Tourismus vorzugehen. Scheinbar hat sie damit auch sehr viel Erfolg. Bei Touristen wird die Insel zunehmend unbeliebter. Allein für 2019 verzeichneten die Reiseanbieter und -veranstalter einen Rückgang der Buchungen um gut 20 Prozent.

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Jerry Heiniken