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Bauern-Demo versetzt Berlin heute in Chaos

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Ein großer Bauern-Protest lässt Berlins Verkehrslage am heutigen Dienstag eskalieren. Schon seit gestern machen sich tausende Traktoren aus allen Bundesländern auf den Weg zum Brandenburger Tor.

Bereits am frühen Morgen fanden sich die ersten Bauern mit ihren Fahrzeugen von beiden Seiten des Brandenburger Tors ein. Schon jetzt ist der Verkehr zwischen der Siegessäule und dem Tor kaum noch normal möglich.

Die Brandenburger Polizei berichtete am heutigen Morgen schon von ersten Unfällen im Zusammenhang mit den ankommenden Traktoren: Beim Überholen einer Traktorkolonne auf der B115 kam es zu einem Unfall mit einem Verletzten.

Auch auf der B5 bei Kyritz kam es zu einem Unfall mit einer verletzten Person unter Beteiligung eines Traktors. Die Brandenburger Polizei ruft zur Vorsicht auf. „Überholen Sie nur an übersichtlichen Stellen und wenn Sie die gesamte Überholstrecke überblicken können!“


Insgesamt sind etwa 10.000 Bauern von Dörfern und Landgemeinden aus ganz Deutschland seit Montag auf dem Weg nach Berlin.
Sie werden auf ihrem Weg ins Zentrum dieselben Straßen nutzen wie Tausende Pendler. „Für alle, die auf Auto oder Bus angewiesen sind, wird der Dienstag eine echte Herausforderung“, kündigte Brandenburgs Polizeisprecher Mario Heinemann an.

Von Norden und Süden kommen sie über die B96 (je 1500 Trecker), von Osten und Westen über die B1 (je ca. 1000), von Nordwesten über die B5 (mindestens 1000). Die Trecker fahren in Gruppen und machen ein Überholen dadurch schlicht unmöglich.
Die Bauern haben viele Ziele: Gegen Dumpingpreise im Supermarkt, gegen strengere Düngeregeln, gegen strengere Insektenschutzvorschriften. Auch Landes- und Kreisbauernverbände sind bei der Demonstration beteiligt.

Bundes-Agrarministerin Julia Klöckner (46, CDU) will sich am Mittag am Brandenburger Tor den Demonstranten stellen: „Wer Bio auf den Feldern will, muss auch Bio im Laden kaufen“, ist ihr Argument. Das gelte auch für mehr Tierwohl.


Nach der Kundgebung am Mittag in Berlin geht das Chaos dann wieder los. Pünktlich zum Pendler-Feierabendverkehr werden die Trecker die Stadt auf den gleichen Routen wieder verlassen. Die Polizei erwartet in Berlin und Brandenburg erhebliche Verkehrsbehinderungen und hat daher auch umfangreiche Halteverbotszonen eingerichtet. Der Rat eines Sprechers lautet: Verkehrsteilnehmer sollten „auf das Auto verzichten und S- und U-Bahnen nutzen.“ Busse und Straßenbahnen werden ebenfalls im Stau stehen.

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Jerry Heiniken