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Berlin ist gefährlichste Hauptstadt Europas

In keiner europäischen Stadt ist das Risiko so hoch Opfer einer Straftat wie Mord, Totschlag oder fahrlässiger Tötung zu werden, wie in Berlin. Dies sagt nun das Ergebnis einer Studie des Deutschen Wirtschaftsinstituts (DIW), Mitglied der Leibniz-Gesellschaft.
Die Gründe, weshalb die Raten in Berlin höher sind als in anderen europäischen Hauptstädten, seien laut der Studie vielfältig.

Bei Twitter allerdings werden die Zahlen zu dieser Studie nun öffentlich kritisiert. Die Wissenschaftler hatten die Zahlen von Tötungsdelikten gerechnet auf 100.000 Einwohner von 16 europäischen Hauptstädten im Jahr 2016 verglichen. Für Berlin verwendete das DIW die offiziellen Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Hierbei handelt es sich um eine internationale Organisation mit insgesamt 36 Mitgliedstaaten.

Im Bericht der OECD findet sich für Berlin die Rate 4,4. Mit diesem liegt die deutsche Hauptstadt eindeutig vor dem zweiten (Paris mit 2,4) und dem dritten Platz (Brüssel mit 2,2).

Eine mögliche Erklärung für den hohen Mordanteil in Berlin könnte die folgende sein: Bei der Berechnung verwendete die OECD vermutlich die offiziell ausgewiesenen Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik, die als „Straftaten gegen das Leben“ zusammengefasst werden. Hierbei allerdings werden nicht nur Mord und Totschlag, sondern auch andere erfasste Delikte wie minder schwerer Totschlag oder Tötung auf Verlangen miteinbezogen.

Kritiker sagen jetzt, dass die veröffentlichte Studie ein verzerrtes Bild wiedergeben würde, da sie alle Tötungsdelikte mit einbezieht und nicht nur den klassischen Mord oder Totschlag.

Tatsächlich weist die Polizeichliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2016 zunächst nur “37 vollendete Taten” aus, womit sich ein Wert von 1,0 statt 4,4 ergeben würde. Mit der Zahl der laut Polizeistatistik 167 “Straftaten gegen das Leben” hingegen ergibt sich der mathematisch korrekte Wert von 4,4.

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Author
Sara Breitner