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Türkischer Präsident muss Interview im Live-TV abbrechen

Unerwartete Wende in der Türkei: Alle Auftritte von Präsident Erdogan in den nächsten zwei Tagen sind plötzlich abgesagt worden. Knapp zwei Wochen vor der Wahl kann dies nur an ernsthaften Problemen liegen. Im Internet häufen sich die Spekulationen: Wurde der türkische Präsident vergiftet oder erlitt er einen Herzinfarkt?

Seit dem Ende des Ramadan hat der türkische Präsident Erdogan an einer intensiven Reihe von Besuchen, Interviews und Treffen teilgenommen. Am Dienstagabend fand dies jedoch ein jähes Ende: Während eines Live-Auftritts für die türkischen Fernsehsender Ülke TV und Kanal 7 musste das Programm plötzlich unterbrochen werden.

Dies geschah ohne Vorankündigung, mitten in einer Frage. Die Sendung wurde erst nach 20 Minuten fortgesetzt, woraufhin ein Berichten zufolge blass aussehender Erdogan wieder erschien und sich entschuldigte. Kurze Zeit später brach das Interview vollständig ab.

Am nächsten Tag wurde die Öffentlichkeit dann darüber informiert, dass der türkische Präsident “auf Anraten unserer Ärzte” am Mittwoch und Donnerstag nicht persönlich auftreten werde. Der US-Ableger des chinesischen Staatsfernsehens, CGTN America, spekulierte als erster, dass mit Erdogans Gesundheitszustand etwas nicht stimme und twitterte, der türkische Präsident habe einen Herzinfarkt erlitten. Dieser Tweet wurde später wieder gelöscht.

Erdogan selbst hatte im Fernsehen gesagt, er leide an einer Magen-Darm-Grippe. Der türkische Präsident war bereits vor einigen Jahren wegen Magen-Darm-Polypen behandelt worden. Auch das hektische Wahlkampfprogramm dürfte Erdogans Gesundheit stark belastet haben.

Aber es scheint noch viel Verwirrung zu herrschen. Auf die Frage der türkischen Nachrichtenagentur “Anadolu” nach dem Gesundheitszustand des türkischen Präsidenten erklärte der Vizepräsident Fuat Oktay: “Wir sind in ständigem Kontakt. Er hat sich eine Erkältung geholt.”

Eine Erkältung, Magen-Darm-Grippe oder ein Herzinfarkt? Die Spekulationen in den sozialen Medien überschlagen sich. Viele sind der Meinung, dass Erdogans Rückzug von so vielen Auftritten zwei Wochen vor den türkischen Präsidentschaftswahlen höchst verdächtig ist. Bislang sahen die Umfragen Erdogan und den Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu in einem Kopf-an-Kopf-Rennen.

Experten halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass dieser Vorfall zum jetzigen Zeitpunkt Auswirkungen auf das Wahlverhalten der Wähler haben wird.

Foto: Recep Tayyip Erdogan, über dts Nachrichtenagentur

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Kai Degner