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Boeing-Notfall: Maschine fängt plötzlich an zu rauchen

Ein „Dreamliner“ aus der United-Airlines-Flotte fing über dem Südpazifik plötzlich an zu rauchen, daraufhin musste die Boeing mit 256 Passagieren notlanden.

Boeing ist nach zwei Abstürzen und vielen Vorwürfen mitten im Skandalstrudel. Doch die schlechten Nachrichten wollen nicht enden. Am Montag musste eine Boeing 787-900 der US-Fluggesellschaft United-Airlines in Neukaledonien, mitten im Südpazifik, notlanden. Während des Fluges von Australien in die USA entwickelte sich aus noch unbekannten Gründen Rauch im Cockpit.

Ein Flughafenmitarbeiter erklärte, die Passagiere, die eigentlich von Melbourne nach Los Angeles fliegen wollten, hätten das Flugzeug nach der unplanmäßigen Landung über dem Südpazifik „in Ruhe“ verlassen. Nationale Medien berichten, dass in dem Flugzeug bereits die Sauerstoffflaschen heruntergefallen waren. Dennoch soll es allen Passagieren gutgehen. Sie würden nun allerdings eine Nacht in Nouméa verbringen müssen, während das Flugzeug gewartet wird.

Der Flugzeughersteller Boeing sieht sich aktuell stark in der Kritik, weil zwei Maschinen gleichen Typs unter scheinbar ähnlichen Umständen abgestürzt sind. Mitte März war eine 737 Max 8 der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines unmittelbar nach dem Start in Addis Abeba verunglückt. Im Oktober stürzte eine 737 Max 8 der Lion-Air-Flotte bei Indonesien ab. Durch die beiden Flugunfälle kamen fast 350 Menschen ums Leben.

Da beide Abstürze Parallelen aufweisen, die auf Besonderheiten des Boeing-Typs zurückzuführen sein könnten, darf derzeit keine 737-MAX-Maschine in die Luft.

Zeitdruck in der Entwicklung?
Aktuell gibt es Mutmaßungen, ob Boeing die MAX-Flotte vorschnell auf den Markt geworfen habe, weil der Konzern einen Großauftrag bekommen wollte, bevor der europäische Konkurrent Airbus diesen an Land ziehen konnte. Laut „New York Times” habe es 2011 ein brisantes Telefongespräch zwischen dem American-Airlines-Boss Gerard Arpey und der damaligen Boeing-Führung James McNerney gegeben. Demnach stand American-Airlines damals kurz davor Hunderte von A320neo-Maschinen bei Airbus zu ordern. „Um American Airlines umzustimmen, verwarf Boeing die Entwicklung eines neuen Passagier-Flugzeuges, weil dies ein Jahrzehnt gedauert hätte. Stattdessen entschloss sich die Firma, ihr Arbeitspferd 737 zu modernisieren und versprach, die Maschinen würden in sechs Jahren fertig sein“, schreibt die „New York Times“. Weiter berichtet die Zeitung von Boeing-Mitarbeitern, die bestätigen, dass die Entwicklung des MAX-Typs unter extremem Zeitdruck stattgefunden habe. In der Enthüllung ist die Rede von „schlampigen Blaupausen“ und mangelhaften Montageanleitungen, auch soll Boeing absichtlich versucht haben, das Pilotentraining am Flugsimulator zu vermeiden, um Zeit bis zur Inbetriebnahme sparen zu können.

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Sara Breitner