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Deals auf dem Rollfeld: USA schnappen sich Maskenlieferungen in letzter Sekunde

Die Corona-Krise entwickelt sich zu einem Polit-Thriller. Eine Großbestellung Schutzmasken sollten von China nach Europa fliegen. Doch noch auf dem Rollfeld tauchten Agenten der USA auf und zückten Geldscheine, damit die Maskenlieferung nach Amerika fliegt.

Französische Politiker reklamierten am Donnerstag, dass Lieferungen mit Schutzmasken aus China ausfielen, weil eine andere Nation die Bestellung aufgekauft habe. Auf Nachfrage präzisierte Renaud Muselier, Präsident der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur seine Aussage und führte aus, dass die USA den Franzosen Masken-Deals weggschnappen würden.

Seinen Angaben zufolge würden „Amerikaner auf dem Rollfeld ankommen, das Geld herausnehmen und drei- oder viermal mehr für die Bestellungen bezahlen”. Es bestehe offenbar ein täglicher Kampf um Maskenlieferungen. Die Region sei gemeinsam mit den nationalen Geldgebern bemüht, “diese Märkte zu gewinnen”. Zuletzt hatte Frankreich eine Milliarde Schutzmasken bestellt, viele davon aus China. In Ostfrankreich seien laut Muselier inzwischen zwei Millionen davon angekommen.

Auch in Deutschland ist die Nachfrage nach Schutzmasken groß. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder führte vor kurzem aus, dass man in der Bundesrepublik in absehbarer Zeit Milliarden Masken brauchen würde. Es gehe dabei nicht nur um die Versorgung von medizinischem Personal und Pflegeheimen. In der Zukunft sei eine großflächige Nutzung von Masken auch denkbar, „wenn es um den Arbeitsschutz geht, um das Miteinander“, so Söder. Inzwischen erklären sich immer mehr deutsche Unternehmen bereit, ihre Produktion auf Schutzmasken umzustellen. Unter anderem setzten Automobilzulieferer in Bayern dies bereits um.

Diskussion um Schutzmasken ungeklärt
Noch immer gehen die Expertenmeinungen auseinander, ob Privatpersonen auch Schutzmasken tragen sollten. Um die Diskussion zu verstehen, muss man zunächst zwischen Textilmasken (oft selbst hergestellt), medizinischem Mund-Nasen-Schutz und sogenannten filtrierenden Halbmasken (FFP2 und FFP3) unterscheiden. Nur Letztere filtern das Virus tatsächlich aus der Atemluft und sind daher zum Selbstschutz von medizinischem Personal gedacht. Der gängige medizinische Mund-Nasen-Schutz dient vor allem dazu, andere Menschen vor dem Speichel des Maskenträgers zu schützen. Selbstgemachte Masken gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen. Befürworter selbstgemachter Masken argumentieren, dass diese, solange sie trocken sind, zumindest grobe Tröpfchen abhalten und damit sowohl den Träger als auch seine Mitmenschen besser schützen als gar keine Barriere. Kritiker bemängeln, dass solche Masken ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln würden und damit mehr Schaden anrichten könnten als zu schützen.

Einig sind sich Experten und Politiker, dass medizinische Masken nicht für den persönlichen Gebrauch gekauft werden sollten, solange dazu keine medizinische Indikation besteht. Diese werden in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen dringend gebraucht!

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Author
Jerry Heiniken