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Deutschland stoppt Impfungen mit AstraZeneca-Impfstoff

Nun ist es auch in Deutschland so weit, es wird nicht mehr mit AstraZeneca geimpft. Am Montag teilte dies das Bundesgesundheitsministerium mit. Dabei verwies es auf eine vom Paul-Ehrlich-Institut abgegebene Empfehlung, in der weitere notwendige Untersuchungen angekündigt werden.

So werden nun bis auf Weiteres in Hamburg alle Impftermine, bei denen dieser Impfstoff verabreicht werden sollte, abgesagt. Am Montag werden bei den noch offenen Terminen die Impfstoffe anderer Hersteller verwendet, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ein Sprecher der Gesundheitsbehörde.

Vor der Bekanntgabe dieser Maßnahme war es zu Meldungen über Thrombosen der Hirnvenen in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gekommen. Somit hält das Paul-Ehrlich-Institut weitere Untersuchungen für unerlässlich.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums teilte mit, dass die Europäische Arzneimittelbehörde entscheiden werde, „ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken“.

Zunächst hatte in der vergangenen Woche Dänemark die Impfungen mit diesem Vakzin ausgesetzt. Dabei verwiesen die örtlichen Behörden auf mehrere Fälle von schweren Blutgerinnseln. Im Anschluss folgten dann Norwegen, Island und die EU-Länder Bulgarien und Irland sowie am Sonntagabend auch die Niederlande. Bestimmte Chargen des Vakzins waren von Österreich, Estland, Lettland, Litauen und Luxemburg zur weiteren Nutzung ausgesetzt worden, Italien und Rumänien stoppten die Nutzung einer anderen Charge.

Vom Gesundheitsexperten Karl Lauterbach kommt heftige Kritik an dem Vorgehen des Ministeriums. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte er: „Das Aussetzen der Impfungen mit AstraZeneca ist ein klarer Fehler. Die Komplikationsrate bei dem Impfstoff liegt in einer Größenordnung von weniger als eins zu 100.000.“

Aus seiner Sicht ist dies vergleichbar mit der Komplikationsrate durch Thrombosen bei der Verabreichung des Vakzins von BioNTech, aber auch bei nicht Geimpften. Lauterbach weiter: „Daher ist die Untersuchung richtig. Aber dafür den Impfstoff auszusetzen, schadet uns in der dritten Welle. Denn wir haben einfach nicht genug Impfstoff für die Erstimpfungen die wir jetzt unbedingt durchführen müssen.“

Berichte im Zusammenhang mit der Sicherheit des Impfstoffes von AstraZeneca prüft derzeit auch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Allerdings lägen bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Hinweise darauf vor, dass es zwischen dem Vakzin und der gesundheitlichen Beeinträchtigung einen Zusammenhang gäbe, betonte WHO-Sprecher Christian Lindmeier in einer Erklärung aber: „Es ist wichtig, dass die Impfkampagnen fortgesetzt werden, um Leben zu retten.“
Es sei normal bei so großangelegten Impfkampagnen, dass Länder auf unerwünschte Nebenwirkungen hinwiesen.

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Sara Breitner