Die Türkei legalisiert Vergewaltigung minderjähriger Mädchen
Es ist ein wirklich verstörendes Gesetz, dass noch in diesem Januar in der Türkei in Kraft treten soll: Männer dürfen minderjährige Mädchen zukünftig ganz legal vergewaltigen. Dafür müssen sie nur eine Bedingung erfüllen. Wie der britische „Daily Star“ berichtet, wäre der Missbrauch nicht als Straftat zu verbuchen, wenn Männer ihre Opfer vorher heiraten.
Doch es regt sich ein Widerstand gegen das verstörende Gesetz der legalen Vergewaltigung. Die Demokratische Volkspartei beispielsweise warnt davor, dass dieses Gesetz die Eheschließung von Kindern und die Vergewaltigung gesetzlich legalisiert. Zudem würde es schlichtweg auch den Weg für die sexuelle Ausbeutung von Kindern ebnen. Noch mehr als ohnehin schon, denn laut eines Regierungsberichtes von 2018 wurden in den letzten zehn Jahren gut 483.000 Mädchen verheiratet.
Suad Abu-Dayyeh ist Aktivistin für „Equality Now“ und erklärt gegenüber der Zeitschrift „The Independent“: „Ich begrüße die tapfere Arbeit von Aktivistinnen für Frauenrechte in der Türkei, die sich gegen diese diskriminierende Gesetzesvorlage aussprechen und regressive Kräfte zurückdrängen, die den gegenwärtigen rechtlichen Schutz für Mädchen aufheben wollen.”
Die Türkei wäre nicht das einzige Land mit einem solch dramatischen Gesetz. Auch in den Gesetzesbüchern der Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas finden sich ähnliche Bestimmungen zum Thema legaler Vergewaltigung minderjähriger Mädchen.
In der Türkei ist die Gewalt gegen Frauen und auch junge Mädchen leider noch immer weit verbreitet. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben 38 Prozent aller türkischen Frauen Gewalt durch ihren Partner erlitten – körperlich aber auch sexuell. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte auf einem Gipfel in Istanbul im Jahr 2014, die Gleichstellung von Männern und Frauen sei “gegen die Natur”.
Nach nationalen und globalen Empörungen wurde 2016 in der Türkei ein ähnlicher Gesetzesentwurf wie heute abgelehnt.
