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Dorf in Thüringen erhält keine Post mehr

Für die Bewohner des kleinen Dorfes Altremda in Thüringen ist es ein wahrgewordener Albtraum: Keine Briefe und keine Pakete kommen mehr an, weil Post- und Paketdienste stur bleiben.

Der 95-Seelen-große Ort in der Nähe von Erfurt wurde am 01. Januar 2019 eingemeindet, gehört also seitdem zur viel größeren Gemeinde Rudolstadt. Das allerdings bedeutet auch, dass es seitdem eine neue Adresse für alle Einwohner gibt. Statt „07407 Remda-Teichel“, muss auf allen Briefen und Paketen nun „07407 Rudolstadt“ stehen.

Auch wenn Name, Straße und die Hausnummer unverändert sind, gehen Sendungen bei einer falschen Stadt umgehend an den Absender zurück.


Betroffen ist auch Einwohnerin Doris Meinhardt (68) von diesem Zustand. Die Rentnerin erklärt: „Ich habe es zum ersten Mal bemerkt, als erst ein bestelltes Hundefutter nicht mehr ankam und später sogar ein Rezept für mein Insulin!“ (…) Die neue Adresse sollte ich allen Firmen und Freunden mitteilen, die mir eventuell schreiben könnten – aber die fallen mir gar nicht alle ein!

Ein Post-Sprecher erklärt auf Nachfrage der BILD-Zeitung, dass die Boten die Post gar nicht einwerfen dürfen. „Auf Verdacht können Boten nichts zustellen. Sie müssen sichergehen, dass der Empfänger genau stimmt.“ Bis September 2019 wurden die Pakete und Briefe allerdings auch noch mit amtlich falscher Adresse zugestellt. Dann war jedoch von heute auf morgen Schluss damit. Die Zustellungen bis September 2019 seien laut des Sprechers aus reiner Kulanz geschehen, denn eigentlich müsse man sich bei der Post penibel an die behördlich ausgegebenen Adressen halten.

Rentnerin Meinhardt hat aber auch schon eine Lösung für ihr Problem: „Es gibt einen einzigen Boten von dem kleinen Unternehmen ,Eilbote‘ – der weiß noch wo ich wohne und teilt auch Post mit der alten Adresse aus. Wenn DHL die Sendungen nicht zustellen kann, dann bestelle ich eben nur noch so, dass mir am Ende dieser Bote mein Päckchen bringt!“

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Alexander Grünstedt