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Dutzende Geheilte in Südkorea erneut an Covid-19 erkrankt

In Südkorea steigt eine neue Zahl an: Die Zahl derer, die als geheilt oder gar immun galten und erneut an Corona erkranken.

Die Behörden in Südkorea melden, dass 91 Personen, die als genesen galten, erneut an Covid-19 erkrankt sind. Die nationalen Experten gehen davon aus, dass es sich um ein Wiederaufflammen der ersten Infektion handele. Laut Joeng Eun-kyeong, dem Leiter des Koreanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung KCDC sei das Virus wahrscheinlich „reaktiviert“ worden. Dies sei wahrscheinlicher als eine Neuinfektion.

Die südkoreanischen Behörden haben noch keine Erklärung für das Phänomen. Derzeit fänden epidemiologische Untersuchungen statt. Kim Woo-joo, ein Professor für Infektionskrankheiten befürchtet, dass noch weitere Rückfälle auftreten werden. Ein solcher Trend sei erkennbar. Bereits am vergangen Montag waren 51 Fälle aufgetreten. Andere Experten vermuten jedoch, dass falsche Testergebnisse diese Zahlen verursachen könnten.

Ähnliche Fragen werden auch in China untersucht. Auch dort wurden Fälle von Wiedererkrankungen gemeldet. Allerdings bestehen viele Zweifel an den Testergebnissen der chinesischen Behörden.

Ob eine Covid-19-Erkrankung erneut aufflammen kann oder nicht, ist von großem, internationalem Interesse. Viele Staaten hoffen darauf, dass die Menschen nach überstandener Ersterkrankung immun werden. Auch in Deutschland finden Untersuchungen statt, um herauszufinden, wie viele Menschen bereits eine Infektion hinter sich haben. Wenn diese Menschen entsprechende Antikörper entwickelt haben, so die derzeit führende Annahme, seien sie immun gegen den Erreger Sars-Cov-2. Dann könnten diese Teile der Bevölkerung sich theoretisch wieder frei bewegen. Die Entdeckung in Südkorea wirft Fragen auf, ob die Immunität nach überstandener Erkrankung wirklich sichergestellt ist.

Robert-Koch-Institut erforscht Immunität in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab erst heute Details zu den Antikörper-Forschungen in Deutschland bekannt. Die Forscher wollen erfassen, wie viele Deutsche bereits Antikörper gegen das neuartige Coronavirus entwickelt haben, um eine mögliche Immunität der Gesamtbevölkerung abschätzen zu können.

„Für uns ist eine zentrale Frage, wie viele Menschen haben eine Sars-Cov-2-Infektion durchgemacht? Wie viele sind also schon immun?“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler. „Wissen wir das, können wir den Verlauf der Epidemie besser nachvollziehen und auch die Wirkung der Maßnahmen besser bewerten.“

Das RKI arbeite derzeit drei Studien aus, um die entsprechenden Bemessungswerte zu erhalten. Zunächst wird das Blut von Blutspendern sowie das von Personen in Covid-19-Ausbruchsgebieten untersucht. Mitte Mai soll schließlich eine bundesweite Stichprobe genommen werden. Aus den Ergebnissen will das RKI hochrechnen, wie es um die Immunität der Gesamtbevölkerung steht.

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Author
Jerry Heiniken