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Dutzende Inhaftierte bei Gefängnis-Brand im Iran verletzt

Im berüchtigten Ewin-Gefängnis im iranischen Teheran kam es gestern zu einem tödlichen Großbrand. Insgesamt sollen bislang vier Menschen verstorben sein. Dutzende weitere wurden teils schwer verletzt. In dem Gefängnis sitzen zahlreiche systemkritische Demonstranten, die der Regierung ein echtes Dorn im Auge sind. Einen Zusammenhang zwischen dem Brand und den anhaltenden Protesten im Iran bestreiten die Behörden bislang jedoch. Bei den vier Toten soll es sich um Inhaftierte gehandelt haben, die allesamt wegen Diebstahls eingesessen hatten.

Auch wenn es angeblich keinen Zusammenhang zu den Protesten gäbe, ist von den Behörden ein wirklicher Grund für den Brand dennoch bislang noch nicht bekanntgegeben worden.

Laut Augenzeugen gab es in der Nacht zum Sonntag Explosionen und auch Schüsse in der Haftastalt. Bis Mitternacht habe es dann massiv gebrannt. Das Feuer konnte bis in den frühen Morgen nicht gelöscht werden.
Das Gefängnis im Norden der iranischen Hauptstadt gilt als Ort der Misshandlung und Folter – besonders für Gefangene, die aus politischen Gründen inhaftiert sind, beispielsweise Menschen, die wegen systemkritischen Protesten dort einsitzen. Und solche Proteste finden im Iran seit Wochen und Monaten immer wieder statt. Die USA hatte das Ewin-Gefängnis und seine Leitung im Mai vor vier Jahren bereits wegen „ernster Menschenrechtsverletzungen“ mit Sanktionen belegt. Ausländische Kritiker erklärten immer wieder, dass die Inhaftierten dort völlig schutzlos sind.
„Die iranischen Behörden haben wiederholt gezeigt, dass sie das menschliche Leben völlig missachten, und wir sind äußerst besorgt darüber, dass Gefangene in diesem Moment getötet werden“, erklärte Hadi Ghaemi, Geschäftsführer der in New York ansässigen Menschenrechtsorganisation Center for Human Rights in Iran.

Die dramatischen Umstände rund um den Brand müssen nun von zuständigen Ermitteln untersucht werden.

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Jerry Heiniken