Eskalation befürchtet: Russland fällt in NATO-Raum ein

Alarm an der Grenze: Russische Soldaten sind unerlaubt in den NATO-Raum eingedrungen. Eine unmittelbare Sicherheitsbedrohung habe aber nicht vorgelegen, so die estnische Regierung.

Nach Angaben des hiesigen Außenministeriums sind drei russische Grenzschützer unerlaubt über die Grenze zum benachbarten EU- und NATO-Land Estland getreten. Die Männer sollen illegal die Kontrolllinie auf einem Wellenbrecher im Grenzfluss Narva nahe dem Ort Vasknarva überquert haben. Dort waren sie mit einem Luftkissenfahrzeug hingefahren, anschließend zu Fuß entlanggegangen.

Überwachungsvideo veröffentlicht
Im Anschluss an die Aktion kehrten sie wieder zu ihrem Fahrzeug und auf die russische Seite zurück. Das Ministerium in Tallinn publizierte inzwischen ein Überwachungsvideo, das den Vorfall am Mittwochmorgen belegen soll.

20 Minuten illegaler Übertritt
Der Open-Source-Quelle „GeoInsider“ zufolge hielten sich die Russen ganze 20 Minuten auf der Mole auf, bevor sie zurückkehrten. Da keine vorherige Benachrichtigung erfolgte, liegt eindeutig ein Verstoß gegen ein langjähriges Grenzabkommen vor.

Keine unmittelbare Bedrohung
Estlands Innenminister Igor Taro rätselt über die Motive der russischen Grenzbeamten und die Gründe für die Überschreitung der Kontrolllinie. „Es bestand keine unmittelbare Sicherheitsbedrohung, aber die Polizei und der Grenzschutz haben ihre Präsenz und Patrouillen deutlich verstärkt“, sagte er im estnischen Fernsehen.

Pikant: Erst vor vier Tagen hatte Estlands Außenminister darüber gesprochen, was passieren würde, wenn die Russen über die Grenze treten würden. Margus Tsahkna im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“: „Das kann ich Ihnen klar beantworten: Wir werden sie abschießen.“

Angriff auf NATO befürchtet
Erst am Mittwoch hatte CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter davor gewarnt, dass Hunderttausende Soldaten die NATO in den kommenden Jahren testen könnten, dabei aber auf Belarus angespielt. Und NATO-Generalsekretär Mark Rutte sagte: „Russlands nächste Zielscheibe sind wir, die NATO.“ Daraus schließe er: „Wir müssen mehr tun.“ Laut dem dänischen Nachrichtendienst droht schon 2027 ein lokaler Krieg gegen ein einzelnes NATO-Land, sofern Russland Truppen aus der Ukraine abziehen kann oder muss.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Martin Beier