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Fahrdienstleiter verhindern schweren Zugunglück

Zwei Lokführer sollen einen tonnenschweren Zug versehentlich quer durch Bayern geschickt haben. Und das völlig ungebremst, nach dem sie die Bremsprobe übersprungen haben. Nur eine schnelle Reaktion verhinderte ein schweres Unglück.

Kilometerweit ist ein Güterzug nahezu ungebremst durch Bayern gerollt. Nur durch die schnellen Reaktionen von mehreren Fahrdienstleitern entlang der Strecke kam es glücklicherweise nicht zu einem Unfall. Wie der „Münchner Merkur“ berichtet, soll der Vorfall bereits am Donnerstag der vergangenen Woche von zwei Lokführern ausgelöst worden sein, weil sie wichtige Vorschriften missachtet haben sollen. Demnach scheide ein technisches Versagen als Ursache weitestgehend aus.

In diesem Zuge ermittelt nun die Bundespolizei wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Dem Bericht nach handelt es sich bei dem betroffenen Unternehmen um die K-Rail GmbH aus Freilassing. Gegenüber der Zeitung sagte deren Geschäftsführer, Günther Pitterka, dass es sich dabei um eine „Fehlhandlung“ der Lokführer gehandelt habe. Beide Mitarbeiter seien bereits freigestellt worden.

Beide Lokführer hätten die obligatorische Bremsprobe am Zug nicht durchgeführt. Weiterhin kam es wohl beim Aneinander-Kuppeln der Diesel-Lokomotiven, die von unterschiedlicher Bauart waren, und dem Verbinden der Bremsschläuche zu einem weiteren, nicht näher bestimmten Fehler der beiden Männer.

Der Zug ist vom tschechischen Eger mit Holz beladen in Richtung Wiesau in der Oberpfalz losgefahren, wie die Polizei mitteilte. Dieser habe sich dann auf einer abschüssigen Strecke nicht mehr stoppen lassen. Obwohl die beiden Lokführer die gesamte Zeit über an ihrem Platz in der vorderen Lokomotive gewesen sind, konnten sie in der Situation nichts mehr machen.

Wie ein Sprechers der DB Netz AG, die in Deutschland die Schienen-Infrastruktur zur Verfügung stellt, am Dienstag zu dem Vorfall mitteilte, hätten die acht an der Strecke tätigen Fahrdienstleiter innerhalb weniger Minuten die Signale so gestellt, dass keine anderen Züge die Strecke befuhren und der Güterzug dadurch freie Fahrt hatte. Der Zug sei mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde ungebremst durch verschiedene Bahnhöfe entlang der Strecke gerast. Zwischen den Orten Nahburg und Schwarzenfeld sei der Zug dann schließlich in flachem Gelände ausgerollt und stehengeblieben. Ein Bahnsprecher wird mit den Worten zitiert: „Wir werten das als gefährliches Ereignis.“ Bereits am Donnerstag sind die beiden Loks nach Beendigung der Ermittlungen wieder für den Einsatz freigegeben worden.

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Jerry Heiniken