Färöer-Inseln legen sich mit Moskau an

Im hohen Norden, zwischen der norwegischen Küste, Schottland und Island, liegen die malerischen Färöer-Inseln, die mit mehr Schafen als Menschen bevölkert sind. Offiziell gehört das Inselreich zum Hoheitsgebiet der Dänen. Das Land ist jedoch autonom und hat ein eigenes Parlament. Außerdem hat die Bevölkerung entschlossen, nicht Teil der Europäischen Union zu sein. Die Inseln gelten als wichtiger strategischer Punkt in der Arktis, und die Regierung in der Hauptstadt Tórshavn hat sich trotz des Bündnisses mit Dänemark bisher aus internationalen Konflikten herausgehalten und auch gute Beziehungen zu Russland gehalten. Damit ist jetzt aber Schluss. 

Färöer werfen Russen raus 

Das Färinger Parlament hat gerade beschlossen, einen Vertrag, der jahrzehntelang mit Russland bestand und sogar den Kalten Krieg überstand, zu kündigen. Bei dem Abkommen handelt es sich um Fischereirechte, die Russland und die Färinger sich gegenseitig zugestanden haben. Die Kündigung des Abkommens bedeutet, dass zwei russische Fischerei-Riesen diesen für Russland wichtigen Standort verlassen müssen. Außerdem verbannen die Färinger ab Januar jegliche russischen Schiffe aus ihren Fahrwassern. Als Grund wird der wiederholte Einsatz von Spionage- und Stördrohnen genannt, die seit geraumer Zeit Europa terrorisieren und mutmaßlich von russischen Schiffen aus gestartet werden. 

Russland droht mit Gegenmaßnahmen 

Die Entscheidung betrifft besonders die beiden größten russischen Fischereikonzerne Norebo und Murman Seafood, die jetzt von den Färöer-Inseln verbannt werden. Die russische Regierung hat bereits mit Vergeltung gedroht. Die färingische Regierung nimmt aber die Drohungen eher gelassen hin, weil der ehemals so bedeutende Handel mit Russland heutzutage kaum noch von Bedeutung ist für das Inselreich. Auch Norwegen hat in diesem Jahr die russischen Fischereiboote aus seinen Fahrwassern verbannt. Dort geht man davon aus, dass die Trawler mit Ausrüstung versehen sind, die die europäische Infrastruktur an Unterwasserkabeln vermisst und kartiert. Die EU hat Trawler der russischen Fischerei ebenfalls sanktioniert. 

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  • Wer steckt dahinter????? Einen Vertrag der Gegenseitigen Respekt und Nutzung der Fischereigewässer über Jahrzehnte beinhaltet! Neutralität im internationalen Verhalten gegenüber der Politischen Gegebenheiten! Die Strategische Bedeutung ist das eigentliche Ziel. Die Präsens der militärischen Stärke zu demonstrieren! Die Spionage hätte auch schon in den Jahren zuvor durchgeführt werden können, da hat sich KEINER darum gekümmert ABER JETZT!

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Alexander Grünstedt