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Gangster-Syndikat entlarvt: Falsche Polizisten unterwegs

Falsche Polizisten bringen Bürger um ihre Wertsachen und machen damit Millionen. Das BKA entlarvte ein Gangster-Syndikat aus der Türkei. Ein Tropfen auf den heißen Stein.

Nach einem Bericht der BILD ist das Bundeskriminalamt den Drahtziehern eines umfangreichen Trickbetruges auf den Spuren. Im Dezember wurden 58 Tatverdächtige festgenommen. Doch die Betrugsversuche gehen weiter.

Die Trickbetrüger rufen von Call-Centern aus Rentner in der Schweiz und Deutschland an und geben sich als Polizisten aus. Im Display erscheint dazu die Nummer der Polizei als Anrufer. Dabei handelt es sich um einen technischen Trick, der Spoofing genannt wird. Im Gespräch erzählen die falschen Beamten ihren Opfern, es gäbe Hinweise, dass Einbrecher es auf ihr Haus und/oder ihre Wertsachen auf der Bank abgesehen hätten. Die Anrufer versuchen, ihre Opfer zu überreden, ihre Wertgegenstände „zur Sicherheit“ einem „Polizeibeamten“ zu übergeben. Der falsche Polizist kommt anschließend persönlich vorbei und nimmt den Senioren ihr Hab und Gut ab.

Im aktuellen Fall sollen die Verdächtigen Beute im Wert von 780.000 Euro gemacht haben. Eine BKA-Sprecherin informierte die BILD: „Im Bereich des Betrugs aus Call-Centern in der Türkei konnte das BKA in Zusammenarbeit mit den türkischen Strafverfolgern Call-Center identifizieren, die in Betrugshandlungen zum Nachteil älterer Menschen in Deutschland involviert waren.“ Doch obwohl die Drahtzieher in diesem Fall bereits Anfang Dezember festgenommen wurden, gibt es immer wieder neue Betrugsfälle.

Erst Anfang der Woche wurde eine Seniorin im Raum Karlsruhe durch falsche Polizisten um Bargeld in fünfstelliger Höhe betrogen, berichtet die „Badische Neueste Nachrichten“. In Köln ereigneten sich Mitte der Woche ähnliche Betrugsversuche, jedoch – soweit bekannt – erfolglos. Auch die Stuttgarter Zeitung berichtet über sechs weitere Betrugsversuche binnen der letzten 14 Tage im Großraum Stuttgart.

Die Polizei in der Schweiz meldet sogar eine steigende Zahl an Betrugsfällen. Ein Sprecher der Aargauer Kantonspolizei erklärt dem SRF, weshalb der Trick immer wieder zu Erfolgen führt: „Wir dürfen nicht vergessen, dass das Zielpublikum dieser Betrüger vornehmlich ältere Leute sind, die noch an Autoritäten glauben, und wenn sie auf dem Telefon die 117 sehen, auch glauben, dass das die Polizei sei.“

Die Polizei rät:

  • Seien Sie misstrauisch – gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe!
  • Die „echte“ Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
  • Rufen Sie nie die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern wählen Sie selbst die 110 (117 in der Schweiz) und fragen dort nach!
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Author
Sara Breitner