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Gesundheitsministerium brachte unsichere FFP2-Masken in Umlauf

EU-Behörde alarmiert! Sowohl das Bundesgesundheitsministerium als auch die Kassenärztliche Vereinigungen brachten FFP2-Masken in Umlauf, die nicht vor Viren oder Bakterien schützen.

Bundesweit wurden FFP2-Masken in Umlauf gebracht, die nicht den Anforderungen der europäischen Norm entsprechen und eine mangelhafte Filterwirkung aufweisen oder nicht abdichten. Es besteht eine dringende Produktwarnung: Die Masken sollten keinesfalls im Kontakt mit Covid-19-Patienten verwendet werden. Allerdings wurden besagte Masken vom Bund und der Kassenärztlichen Vereinigung an Ärzte verschickt.

Die Warnung wurde von RAPEX ausgesprochen, dem offiziellen Schnellwarnsystem der Europäischen Union für gefährliche Konsumgüter. Produkte, die nicht den Vorschriften entsprechen, werden von RAPEX dokumentiert, um sofortige Rückrufaktionen einzuleiten und Warnungen zu verbreiten.

Wie das Portal „Produktwarnungen“ berichtet, wurden Masken mit dem Titel FFP2 nach Deutschland geliefert, die kein entsprechendes Zertifikat aufweisen können. Bei einigen Masken besteht eine unzureichende Filterwirkung. Verbraucher hatten auch zurückgemeldet, dass die Atemluft teilweise seitlich der Maske ein- und austritt. Auch Hautirritationen wurden gemeldet. Darüber hinaus seien Masken mit gefälschten CE-Zertifikaten und unrechtmäßigem TÜV-Zeichen im Umlauf.

Für folgende Masken gilt ein dringender Rückruf:

  • „3M“ KN95 (EN149)-Maskenn, Modell: 9501V (Chargennummer: # E1933613011053C13, 34-8710-4335-9, LA 06-31-201001, XVV003810322-3)
  • KN95-Masken eines unbekannter Hersteller aus China, die online verkauft wurden.
  • KN95-Masken eines unbekannten Herstellers, die als 10er-Pack in Plastiktüten gehandelt wurden.

UPDATE, 19.05.2020
Gemäß einer RAPEX-Meldung wurde in unserer ersten Version die „NEP“ KN95 Atemschutzmaske mit der Modelnummer 8410 unter den bemängelten Modellen aufgelistet. Der TÜV Rheinland hat die vorgeworfenen Mängel, auf denen die Produktwarnung basierte, inzwischen widerlegt. Eine aktuelle Prüfung durch das zertifizierte Institut kam zu dem Ergebnis, dass die Masken der Marke “NEP” den Anforderungen der erforderlichen Norm EN 149 vollständig entsprechen. Die Schutzmasken sind damit uneingeschränkt verkehrsfähig.

Bereits am 28. April warnte RAPEX vor den mangelhaften Partikelfiltermasken der Marken „Likelove“ und „Daddy Baby“. Der erste Rückruf umfasste KN95-Masken einer unbekannten Marke mit chinesischer Beschriftung und folgende Typen:

  • „Likelove“ KN95/FFP2-Masken (Barcode: 6972761491073)
  • „Daddy Baby“ FFP2-Model E-KZ01L50 (Barcode: 6938457900007)
  • „Daddy Baby“ KN95/FFP2-Modell KZ01S50B (Barcode: 6938457900045)

Deutsche Hersteller warten auf Aufträge
Während sich die Produktwarnungen von chinesischen Herstellern häufen, bieten deutsche Medizintechnik-Experten ihre Dienste an und werden abgewiesen. In einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” zeigte Drägerwerk-Chef Stefan Dräger Unverständnis für das Vorgehen der deutschen Politik.

Das Drägerwerk hatte kommuniziert, dass man bereit sei, eine Masken-Fabrik in Deutschland aufzubauen, die binnen drei Monaten in Fertigung gehen könnte. Bisher zeigte die Bundesregierung jedoch kein Interesse daran. Stattdessen bestellt das Bundesgesundheitsministerium Masken aus Fernost. Das Drägerwerk stellt bereits Schutzmasken in Fabriken in Schweden und Südafrika her. In den USA wurde vor kurzem eine Dräger-Fertigungsanlage in Auftrag gegeben. Für die Bundesrepublik lieferte das Lübecker Unternehmen 10.000 Beatmungsgeräte.

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Author
Jerry Heiniken