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Grünes Gewölbe in Dresden ausgeraubt

Vermutlich ist es er größte Kunstraub in der Nachkriegsgeschichte. Polizeisprecher Thomas Geithner von der Polizei in Dresden bestätigte gegen 9.30 Uhr offiziell, was Medien bereits zuvor vermeldet hatten: „Wir können einen Einbruch ins Grüne Gewölbe bestätigen. Die Tatortgruppe ist vor Ort, die Täter sind auf der Flucht.“

Offenbar ist aus der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden, der Schatzkammer von August dem Starken, antiker Schmuck gestohlen. Dieser hat einen geschätzten Kunst-Wert von rund einer Milliarde Euro. Mehrere Dutzend Polizeifahrzeuge sind im Dresdner Zentrum zugegen und haben das Residenzschloss mit dem Grünen Gewölbe umstellt.

Nach bisher bekannten Informationen ist gegen 5 Uhr ein Stromkasten, der in den Katakomben unter der Augustusbrücke gelegen ist, angezündet worden. Dadurch wurde in der Staatlichen Kunstsammlung die Stromzufuhr unterbrochen. Durch ein Eckfenster sind dann offenbar mehrere Täter in das Gebäude, in dem sich der Großteil des Wettiner-Schatzes befindet, eingestiegen. Daraufhin sind historischer Schmuck, Edelsteine und Diamanten von der Diebesbande gestohlen worden, der Schaden wird auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Es soll ausschließlich Schmuck entwendet worden sein, andere Gegenstände wie Vasen oder Gemälde wurden von den Räubern nicht angefasst.

Umgehend eilte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer an den Ort des Geschehens und sagte: „Nicht nur die Staatlichen Kunstsammlungen wurden bestohlen, sondern wir Sachsen! Wir haben mit 600 Handwerkern erst gemeinsam gefeiert, dass der größte Teil des Residenzschlosses wiederhergestellt ist. Die Werte, die im Grünen Gewölbe und im Residenzschloss zu finden sind, sind von den Menschen im Freistaat Sachsen über viele Jahrhunderte hart erarbeitet wurden. Man kann die Geschichte unseres Landes, unseres Freistaates nicht verstehen, ohne das Grüne Gewölbe und die Staatlichen Kunstsammlungen Sachsens.“

Die Kunstministerin von Sachsen, Eva-Maria Stange von der SPD, ist von den Ermittlern in die Sammlung gelassen worden. Sie hat sich ein erstes Bild über das Ausmaß des Raubes gemacht. Vermutlich ahnten die Täter aber nicht, dass sie trotz der Stilllegung der Stromzufuhr durch den Brand in dem Verteilerkasten von einer Überwachungskamera gefilmt wurden. Darauf sollen mehrere auffällig kleine Täter zu sehen sein. Nach dem Diebstahl flüchteten sie durch einen schmalen Schacht in Richtung der Schinkelwache.

Weltbekannt ist das „Grüne Gewölbe“ durch seine Kunstschätze. Es lagern hier vor allem Gold und Edelsteine aber auch Porzellan, Bernsteinkunstwerke, fantastische Schnitzereien aus Elfenbein und sogar ein Kirschkern, in den sagenhafte 185 Gesichter geschnitzt wurden. All dies sind unbezahlbare Stücke.

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Author
Jerry Heiniken