Kategorien: News

Grundschule kündigt 4-Tage-Woche an

Ab jetzt haben alle Schüler einen Tag frei – damit schockierte eine Schule die Eltern von zahlreichen Grundschülern in Thüringen. Die Begründung macht fassungslos: Lehrermangel!

Saalfeld, Thüringen: Eine Grundschule in Kamsdorf, einem Ortsteil von Unterwellenborn, kündigte den Eltern von 160 Grundschülern an, ab sofort nur noch vier Tage pro Woche zu unterrichten. Der Grund: akuter Lehrermangel. Schon seit langem waren zwei von elf Lehrern nicht mehr dienstfähig, unter anderem wegen Elternzeit. Im Januar kam ein verheerender Krankenstand hinzu und plötzlich waren nur noch fünf Lehrer dienstfähig. Die Schulleitung sah sich zu drastischen Maßnahmen gezwungen und kürzte die Unterrichtswoche für acht Klassen um jeweils einen Tag.

Die Meldung löste eine Welle der Empörung aus. Zahlreiche Medien und Bürgermeisterin Andrea Wende wandten sich an das Ministerium. Die wachgeschüttelten Minister reagierten prompt und kündigten eine Reihe von Notfall-Maßnahmen an.

Zunächst verkündete die Ministeriumssprecherin laut BILD, dass an allen fünf Tagen die Hortbetreuung der Schule sichergestellt sei und beruhigte damit die Eltern, die auf eine außerfamiliäre Betreuung der Grundschüler angewiesen sind.

Einen Tag später ergänzte ein Sprecher des Bildungsministeriums: Es werde bereits ab Montag ein bislang zu einer anderen Schule abgeordneter Lehrer nach Kamsdorf zurückgeholt, sodass dann sechs Pädagogen den Unterricht für alle acht Klassen absichern könnten, so die Thüringer Allgemeine.

Auch der Saalfelder CDU-Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck hatte sich zuvor eingeschaltet und betont, es dürfe nicht nur darum gehen, das Problem vorübergehend zu beheben. Schließlich habe die Personalsituation an der Grundschule bereits seit Längerem gezeigt, dass Handlungsbedarf bestehe, schrieb die Thüringer Allgemeine. In den nächsten Tagen werde Kowalleck sich an die Thüringer Landesregierung wenden, um das Problem in den Fokus zu stellen und langfristige Lösungen einzufordern.

Social
Author
Stephan Heiermann