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Heftiger Krankheitsverlauf bei Kindern in Großbritannien, Italien und Spanien

Fälle, in denen Kinder schwer krank in die Notaufnahmen kommen, mehren sich derzeit in drei Ländern. Dabei zeigen sie Symptome des Kawasaki-Syndroms. Einen Zusammenhang mit dem Coronavirus befürchten die Ärzte.

Mit einer Warnung sind britische Ärzte an die Öffentlichkeit gegangen, dass momentan ein Anstieg an Fällen schwer kranker Kinder auf den Intensivstationen zu verzeichnen ist. Auf Corona sind sie jedoch nicht alle getestet worden.

Die Kinder aus verschiedenen Altersstufen seien extrem erkrankt gewesen, so die BBC mit Verweis auf eine Warnung des Nationalen Gesundheitsdienstes NHS. Wie viele Kinder mit diesen Symptomen diagnostiziert wurden, ist jedoch bislang unklar. Man vermute eine niedrige Zahl. Im Moment wird ein Zusammenhang mit dem Coronavirus angenommen, doch werfen die negativ ausgefallenen Tests Fragen auf.
Das Fachblatt „Health Service Journal“ hatte zuerst über die Warnung berichtet. Es heißt darin: „Es besteht die wachsende Besorgnis, dass ein (mit Covid-19) verwandtes Syndrom bei Kindern in Großbritannien auftritt oder dass ein anderer, noch nicht identifizierter, infektiöser Erreger mit diesen Fällen in Verbindung gebracht werden könnte.“

Medien berichten, dass die Symptome durchaus einer Corona-Infektion ähneln und oft ein toxisches Schocksyndrom aufweisen. Dabei fallen erhöhte Körpertemperatur, niedriger Blutdruck und Atembeschwerden auf. Aber auch Beschwerden des Magen-Darm-Tracks mit Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall, Herzmuskelentzündung und ungewöhnliche Blutwerte gehören zu den Auffälligkeiten. Diese Symptome bringen die Ärzte mit dem Kawasaki-Syndrom in Verbindung. Dies ist eine seltene Blutgefäßerkrankung.

Am Montag zeigte sich der Gesundheitsminister Matt Hancock sehr besorgt über die Berichte. Es handele sich um eine dringende Angelegenheit, so auch der medizinische Direktor für England, Stephen Powis.

Ähnliche Fälle auch in Italien und Spanien

Derweil ist unklar, ob es sich bei den Krankheitsfällen tatsächlich ein Zusammenhang mit Covid-19 herstellen lässt. Komplikationen bei Kindern nach einer Infektion mit dem Coronavirus bleiben aber weiterhin eher die Ausnahme.

Jedoch gab es zuletzt ähnliche Warnungen vom spanischen Kinderärzteverband. Eine hinreichende Zahl von Schulkindern habe dabei „an ungewöhnlichen Magenschmerzen mit Magen- und Darm-Symptomen“ gelitten, so die Warnung an die Ärzte. Kinder könnten dabei binnen Stunden in einen Schock fallen und Herzprobleme mit niedrigem Blutdruck bekommen. Die Patienten müssten umgehend im Krankenhaus behandelt werden, so der Verband.

Der Kinderarzt Angelo Ravelli schrieb in Italien eine Warnung an 10.000 Kolleginnen und Kollegen. Er berichtete davon, dass sein Team und er eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Kawasaki-Syndrom-Patienten verzeichnet. Zudem seien einige der Kinder an dem Coronavirus erkrankt bzw. nachweislich mit Infizierten in Kontakt gekommen.

Großbritannien, Italien und Spanien sind die mit am stärksten vom Coronavirus betroffenen Staaten.

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Author
Jerry Heiniken