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Historische Katastrophe in Australien: Mega-Evakuierungen und Tote

Australien ist im Ausnahmezustand und es wird schlimmer. Zehntausende Einwohner und Touristen müssen den gesamten südlichen Küstenabschnitt und weitere Gebiete im Landesinnern verlassen. Das Land steht in Flammen.

Buschbrände in Australien haben ein historisches Ausmaß angenommen und die umfangreichsten Evakuierungsaktionen des Landes ausgelöst. Hundertausende sind auf der Flucht. 21 Menschen kamen in den Flammen bereits ums Leben. Experten schätzen außerdem, dass fast eine halbe Milliarde Tiere getötet wurden, darunter bedrohte Tierarten wie der Koala-Bär. Die mittlerweile zerstörte Landesfläche ist größer als Belgien. Im ganzen Land wüten aktuell mehr als 300 Brände. Viele davon sind nicht mehr kontrollierbar.

Die Bundesstaaten New South Wales und Victoria verhängten auf Grund der andauernden Brände den Notstand. Ganze Städte auf einem 300 Kilometer langen Küstenstreifen im Südosten des Landes wurden evakuiert. Militärflugzeug werfen in den betroffenen Gebieten Satellitentelefone, Wasser und Not-Rationen ab. Im Urlaubsort Mallancoota waren hunderte Menschen seit Silvester an Stränden von den Flammen eingekesselt. Militärschiffe der australischen Marine retteten die Geflüchteten zu Wasser.

In diesen Stunden verschärft sich die Situation dramatisch. An diesem Wochenende werden in Australien Temperaturen von 46 Grad Celsius erwartet. Experten kündigten an, dass heiße Winde und Blitzschläge zusätzliche Feuer entfachen könnten oder die bestehenden Brände weiter anheizen.

Inzwischen entsandte die Regierung 3000 Reservisten zum Einsatz gegen die Buschbrände. Noch nie wurden Reservisten in Australien in so großer Zahl verpflichtet. Dies sei keine leichte Entscheidung gewesen, betonte Verteidigungsministerin Marise Payne. Premierminister Scott Morrison stimmte in den Ton mit ein und sagte am Samstag: „Die Katastrophe hat ein völlig neues Level erreicht“. In seiner Neujahrsansprache hatte der Premierminister noch versucht, zu beschwichtigen und die Lage relativiert.

Morrison sieht sich harter Kritik gegenüber und wurde während seines Besuchs im Krisengebiert Cobargo beschimpft. Erstens hatte er Mitte Dezember noch Urlaub gemacht, während bereits große Landesteile in Flammen standen. Zweitens gilt Morrison als bekennender Kohle-Sympathisant. In der Vergangenheit hatte Morrison eingeräumt, dass der Klimawandel die Brände verstärken möge, gleichzeitig sah er jedoch keine Notwendigkeit, bestehende Naturschutzmaßnahmen auszuweiten.

Die Buschfeuer begannen bereits im Oktober 2019. In den vergangenen Monaten lag auch die Millionenstadt Sydney mehrfach von dichten Rauchschwaden umhüllt. Vielerorts gehen die Menschen seit Wochen nur noch mit Atemmasken auf die Straßen. Ende Dezember verschlimmerte sich die Lage drastisch. Nachmittags wurde es aufgrund von Rauch und Asche so dunkel, dass die Straßenlichter ansprangen. Ascheflocken bedeckten ganze Straßenblöcke mit einer schwarzen Schicht.

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Sara Breitner