

Deutschland erlebt derzeit einen außergewöhnlich milden Dezember: Statt klirrender Kälte und Schneeflocken herrschen vielerorts Temperaturen, die eher an den Frühling erinnern. Besonders im Westen und Südwesten steigen die Höchstwerte in den kommenden Tagen auf bis zu 18 Grad – ein Rekordwert für die Vorweihnachtszeit. Viele Menschen zeigen sich überrascht, denn der Winter, wie man ihn kennt, scheint in diesem Jahr eine Pause einzulegen.
Grund für die ungewöhnlich warmen Tage ist eine Wetterlage mit atlantischer Luftzufuhr und kräftigem Westwind. Eine milde Luftmasse wird aus dem Westen direkt nach Deutschland geführt und verhindert, dass kalte Polarluft den Norden erreicht. Meteorologinnen und Meteorologen sprechen von einer richtigen „Wärmewelle im Dezember“ oder auch einem Jetstream. Statt Frost und Schnee gibt es milde Luft, Regen und teils stürmischen Wind — also Wetter, das eher an Frühling erinnert als an Advent.
Diese Entwicklung wirft auch Fragen auf: Für viele war die Erwartung an ein winterliches Weihnachtsfest groß. Schnee und Frost galten vielen als Inbegriff der Adventszeit. Doch mit solchen Temperaturen steigen die Chancen auf weiße Weihnachten deutlich: Schon jetzt gehen Expertinnen davon aus, dass Schnee in weiten Teilen Deutschlands bis Heiligabend eher unwahrscheinlich ist. Der milde Trend gilt mindestens bis Mitte Dezember — ob der Winter danach zurückkehrt, bleibt unsicher.
Für zahlreiche Menschen bringt das milde Wetter praktische Vorteile: Weihnachtsmarktbesuche ohne klirrende Kälte, Spaziergänge ohne Winterjacke oder eine Pause von Frost und Glätte. Gleichzeitig erinnert der Herbstwinter daran, wie stark unser Wetter sich von Jahr zu Jahr wandeln kann — und wie wenig sicher Schnee und Winter sind. Besonders auffällig: Werte über 15 Grad im Dezember, verbunden mit Regen und Wind, sorgten selbst bei erfahrenen Wetterexpert:innen für Verwunderung.
Trotzdem mahnen Fachleute zur Vorsicht: Der milde Advent heißt nicht, dass der Winter dauerhaft verschwunden wäre. Solche Warmphasen können abrupt enden. Kommt der Winter zurück, könnten Glätte, Frost oder sogar Schnee schnell nachrücken – und für Überraschung sorgen. Wer also auf Schnee und typisches Winterwetter hofft, muss auf Geduld setzen.
Wer den Weihnachtsmarkt oder Spaziergänge plant, sollte sich also wettergerecht kleiden: eine Regenjacke in Griffweite, vielleicht ein Schirm — und trotzdem die milden Temperaturen genießen. Denn dieser Dezember ist anders als gewohnt: Statt Schnee gibt es frühlingshafte 18 Grad.