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Krankenschwester vergiftet Babys auf Frühchenstation

Auf einer Pressekonferenz informierte die Polizei am Donnerstag über einen unglaublichen Fall, der sich an der Uni-Klinik in Ulm abgespielt hat. „Der schreckliche Verdacht hat sich bestätigt!“, so die ermittelnden Beamten zur versammelten Presse.

Demnach wird eine 28 Jahre alte Krankenschwester verdächtigt, ohne jede medizinisch indizierte Notwendigkeit, Morphium gegeben zu haben. Inzwischen ist wegen versuchten Totschlags in fünf Fällen ein Haftbefehl gegen die Frau beantragt worden. Da zudem Fluchtgefahr besteht, ist dieser auch bereits vollzogen worden und die Verdächtige sitzt in einer JVA in Untersuchungshaft. Sie selbst bestreitet jede Beteiligung an der Tat.

Aufgefallen war dies, da auf einer Frühchenstation an der Uniklinik beinahe zeitgleich fünf Säuglinge gestorben wären. Die Klinik hat bei der Sichtung der Dokumentationen über eine Morphine-Verabreichung Unregelmäßigkeiten festgestellt und in diesem Zuge weitere Untersuchungen zu diesen Vorfällen angestellt.

Weitere Ermittlungen auf der Frühchenstation

In der Ulmer Uni-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin litten am frühen Morgen des 20. Dezember des letzten Jahres fast zeitgleich die Frühgeborenen an lebensbedrohlichen Atemproblemen. Nach Angaben der Polizei waren die fünf Babys zu diesem Zeitpunkt zwischen einem Tag und fünf Wochen alt gewesen. Verabreicht wurde den Kindern das Morphin offenbar bei der Fütterung mit Milch. Nach Angaben der Klinik mussten drei der fünf Frühchen beatmet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren vier Pflegerinnen und zwei Ärztinnen im Dienst.

Das Krankenhaus teilte in diesem Zusammenhang mit: „Aufgrund der sofortigen medizinischen Intervention konnte eine weitere Verschlechterung des Zustands der Neugeborenen verhindert werden, sodass sie im Verlauf von 48 Stunden wieder stabil waren und wieder selbständig atmen und im Verlauf nach Hause entlassen werden konnten.“

Spritze in Spind gefunden

Bei den internen Untersuchungen wurde dann im Spind der Pflegerin eine Spritze mit Muttermilch und Morphin gefunden. Derzeit wird noch ermittelt, ob die gefundene Spritze von der verdächtigen Pflegerin stammt oder von einer anderen Person in den Spind gelegt wurde. Das Universitätsklinikum reagierte umgehend und schaltete die Polizei ein. Ermittler durchsuchten nun am Dienstag alle Räumlichkeiten von den Personen, die an dem besagten Tag ihren Dienst auf der Frühchenstation hatten. Bei den Eltern der betroffenen Babys hat sich das Klinikum inzwischen für die Vorfälle entschuldigt.

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Sara Breitner