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Krisen-Pleite: Lufthansa kann sich selbst nicht mehr retten

Die Lufthansa steht kurz vor der Pleite. Aus eigener Kraft kann der Konzern sich nicht mehr retten.

Die Lufthansa schließt das erste Quartal mit einem Minus von 1,2 Milliarden Euro ab. Der Konzern teilte nun mit, man rechne „nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können“. Denn für die Monate April, Mai und Juni werde ein noch deutlich höherer Verlust erwartet. Details wolle die Lufthansa Mitte Mai veröffentlichen.

Der Konzern verfüge derzeit über 4,4 Milliarden Euro liquide Mittel. Die kommenden Wochen würden jedoch an diesem Kapital zehren. Es gebe daher bereits „intensive Verhandlungen“ um Staatshilfen aus den Heimatländern Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien.

Insider behaupten, voraussichtlich werde kommende Woche ein Hilfspaket in Höhe von 10 Milliarden Euro bekannt gegeben, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu erhalten.

Die Lufthansa Group ist einer der weltweit größten Konzerne der zivilen Luftfahrt. Sie beschäftigt weltweit mehr als 138.000 Mitarbeiter, etwa 60.000 davon in Deutschland.

Ryanair-Chef Michael hat eine ganz eigene Meinung zu dem Geschehen. Sein Unternehmen verfüge über dicke Reserven, weswegen man nicht davon ausgehe, um Staatshilfen betteln zu müssen. “Selbst wenn wir bis Ende des Jahres keine Umsätze haben sollten, haben wir noch ausreichend Geld, vor allem, nachdem in den meisten EU-Ländern Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzarbeitergeld eingeführt wurden.” so O’Leary.

Zur Lufthansa-Krise hat er eine radikale Meinung: „Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern,“ sagte der Ryanair-Chef und erläuterte, “es leuchtet mir nicht ganz ein, warum eine Airline noch Staatshilfen braucht, wenn sie Kurzarbeit nutzen kann. Die Flotten aller Airlines wurden stillgelegt. Und wenn der Staat dann die Gehaltszahlungen für die Mitarbeiter übernimmt, wofür braucht man dann noch Staatshilfen?” Ryanair sei sattelfest aufgestellt und könne die Krise länger als alle anderen Mitstreiter überstehen. Drastische Maßnahmen ergreift der Konzern dennoch: Das Personalvolumen von Ryanair soll um bis zu 20 Prozent verkleinert werden.

Weitere Krisenmeldungen aus der Reisebranche sind zu erwarten. Gerade erst erteilte die EU-Kommission dem Ersuchen der Bundesregierung nach Gutscheinen einen Absage. Der Bund hatte sich dafür stark gemacht, die Reiseanbieter zu entlasten, indem diese aufgrund von Stornierungen staatlich abgesicherte Gutscheine auszahlen könnten, anstatt den Reisepreis zu erstatten. Die EU-Kommission lehnte ab. Dies ließe sich nicht mit EU-Recht vereinen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) schätzt, dass die Branche im Zuge der Coronakrise mit einem Erstattungsvolumen von rund 3,5 Milliarden Euro belastet wurde.

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Alexander Grünstedt