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Lebensgefahr am Flughafen BER

Die Baugeschichte des Berliner Flughafens BER ist randvoll mit Pannen jeglicher Art. Der Flughafen ist aber nun mit einer Verspätung von neun Jahren endlich seit Ende Oktober in Betrieb.

Nun aber knallt es immer wieder am neuen Hauptstadt-Flughafen. Und dies jedes Mal, wenn an der Sicherheitsschleuse einer der Sicherheitsmitarbeiter einen Stromschlag abbekommt. Die Gewerkschaft Verdi fordert daher, dass Terminal 1 dichtzumachen.

Die Mitarbeiter bekommen seit Mitte Dezember regelmäßig Stromschläge bei ihrer Arbeit zu spüren. Die Gewerkschaft spricht aktuell von mehr als 60 Fällen. Allein elf Stück waren es am 6. Januar. Dabei sind vier Fälle von Rettungssanitätern behandelt worden. Der zuständige Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiter Benjamin Roscher sagte dazu: „Als Gewerkschaft fordern wir, die Arbeiten an den betroffenen Geräten sofort und solange einzustellen, bis die technische Ursache für die Arbeitsunfälle gefunden und zweifelsfrei abgestellt ist“.

Als grob fahrlässig wird das Verhalten sowohl von dem Unternehmen als auch der Bundespolizei bezeichnet. Reichlich Ausweichkapazitäten stünden mit dem alten Schönefelder Flughafen zur Verfügung. In der vergangenen Woche erwischte es auch die Mitarbeiterin Stefanie K. Sie sagte gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Ich habe vorne als Aufleger gearbeitet, die Gäste begrüßt und darauf geachtet, dass jeder Fluggast sein Handgepäck aufs Band legt“. Als sie nur kurz eine der Kunststoffkisten berührte, bekam sie einen Stromschlag ab. Es gab in diesem Augenblick einen lauten Knall. Schmerzen im Arm verspürt sie noch immer. „Ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Arzt meinte, ich sei sein 17. Fall, dem so etwas passiert sei.“

Schon vor Wochen hatte ihr Kollege Marvin S. ähnliches berichtet. „Die Bundespolizei schickt nach jeder Beschwerde ein Techniker-Team und versucht, der Sache Herr zu werden“, sagt er. Inzwischen arbeiten die Mitarbeiter der Sicherheit auf speziellen Matten. Auch spezielle Schuhe und auch Entladungsstifte haben sie erhalten, um sich damit erden zu können. Aber scheinbar hilft diese Ausstattung nur wenig. „Nicht vorstellbar, was passiert, wenn ein Kind oder ein Baby einen Schlag bekommt.“

Die „Bild“-Zeitung hat inzwischen bei der Bundespolizei nachgefragt. Ein Gutachter hat die Geräte an den Sicherheitsschleusen überprüft, sagte ein Sprecher dazu. „Die Technik funktioniert einwandfrei und ist gut geerdet“, sagt er. „Wir haben während des gesamten Probebetriebes keine dieser Entladungen gehabt.“

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Martin Beier