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Massive Kündigungswelle bei bayrischen Auto-Zulieferern

Aus München schwemmt eine beunruhigende Nachricht in das sonst so autoaffine Deutschland. So heißt es aus der bayrischen Landeshauptstadt von Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK), Manfred Gößl (53) ganz aktuell : „In den nächsten zehn Jahren fallen in Bayern bei den Zuliefer-Firmen der Automobil-Industrie 30 000 Arbeitsplätze weg!“

Eine Hiobsbotschaft, die dem einen oder anderen Angestellten in der Branche arge Bauchschmerzen bereiten dürfte.

Auch Gründe liefert Gößl für die Entscheidung gleich mit: „Handelskonflikte zwischen China, USA und Europa, Digitalisierung, Umstellung auf alternative Antriebe, der Brexit und der allgemeine Konjunktur-Abschwung“, seien Schuld an dem massiven Stellenabbau.


Die Automobilbranche ist in Bayern nicht die erste, die mit Einbußen zu rechnen hat. Generell beschleunigt sich der aktuelle Sinkflug der bayrischen Wirtschaft enorm. Zu dieser Tatsache hat die IHK in der Vergangenheit bereit 3700 ansässige Unternehmen befragt.

Der Konjunktur-Index ist auf 113 Punkte gefallen, der niedrigste Wert seit neun Jahren: „Die bayerische Industrie ist bereits in der Rezession“, sagte Gößl. Und eine Schlüsselindustrie ist der Automobilbau. Bei den Zulieferern habe der Job-Abbau bereits begonnen.

Das Unternehmen Bosch aus Bamberg wird in Zukunft 300 von 7400 Arbeitsplätzen streichen. SMIA in Lichtenfels baut 100 von 1800 Stellen ab. Auch Continental, einer der wohl bekanntesten Reifenhersteller, schließt gleich sein ganzes Werk in Roding in der Oberpfalz mit 540 Beschäftigten bis 2024.
Die Firma Schaeffler baut in ganz Deutschland sage und schreibe 700 Stellen ab. Hiervon werden auch die Werke in Bayern (Nürnberg und Erlangen) betroffen sein.
Zulieferer Hörmann schließt schon im kommenden Jahr seinen Standort in Prenzberg, Oberbayern. 720 Leute stehen dann ohne Job auf der Straße.


Obwohl diese Prognosen angsteinflößen wirken dürften, sieht Gößl keine weiteren größeren Belastungen auf dem bayrischen Arbeitsmarkt. „Es herrscht nach wie vor Fachkräftemangel. 250 000 Stellen können deshalb derzeit nicht besetzt werden“, erklärt er ebenfalls in seiner Stellungnahme.

Trotzdem: „Der Boom ist endgültig beendet“. Da ist sich der IHK-Chef auch ziemlich sicher.
Übrigens: Auch in Baden-Württemberg ist die Wirtschaft erstmals seit sechs Jahren geschrumpft.

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Author
Jerry Heiniken