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Monsterwelle ohne Vorwarnung fordert über 200 Todesopfer

Die Monsterwelle fegte ohne Vorwarnung über Touristenstrände auf Sumatra und Java hinweg. Auf den Inseln ist derzeit Hochsaison. Die Zahl der Todesopfer steigt weiterhin.

Indonesien: Eine brachiale Tsunamiwelle ist mitten in der Hochsaison über die Touristenstrände auf Sumatra und Java hinweggefegt. Die Zahl der Todesopfer steigt stetig. Zuletzt bestätigte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde 222 Todesopfer. Außerdem zählen die lokalen Rettungskräfte 843 Verletzte und knapp 30 Vermisste.

Wie die indonesische Agentur für Geophysik berichtet, soll ein Vulkanausbruch die Flutwelle ausgelöst haben. Katastrophenschutz-Sprecher Sutopo Nugroho erklärte, dass die Situation dadurch verschlimmert wurde, dass gleichzeitig Flut herrschte.

Am heftigsten traf der Tsunami auf eine Touristenregion in Banten. Dort gibt es viele Strandunterkünfte und weil gerade Urlaubssaison ist, hielten sich dort zahlreiche Touristen auf. Es gibt bisher keine Indizien, dass sich Deutsche unter den betroffenen Urlaubern befanden, teilte das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes auf Twitter mit.

Keine Vorwarnung
Experten vermuten, dass sein Vulkanausbruch gefolgt von einem unterseeischen Erdrutsch die Monsterwelle ausgelöst hat, die binnen 24 Minuten mit voller Wucht die Ufer der indonesischen Inseln flutete. Rahmat Triyono, Leiter der Abteilung für Erdbeben und Tsunami der indonesischen Agentur für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik erklärte, dass kein Erdbeben registriert worden war und deshalb auch keine Tsunami-Warnung ausgegeben wurde. Die Menschen vor Ort wurden plötzlich von der Riesenwelle überrascht und hatte kaum eine Möglichkeit sich zu schützen.

Erinnerung an 2004
Die Bilder der aktuellen Krise erinnern erschreckend an die Tsunami-Katastrophe von 2004. Damals rollte am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Tsunami über die Küsten im indischen Ozean, also ebenfalls zur Hauptsaison und ebenfalls zur Weihnachtszeit. Der Tsunami vor 14 Jahren forderte schließlich 230 000 Todesopfer und ging als Jahrtausend-Katastrophe in die Geschichte ein. Eines der stärksten Erdbeben, die jemals aufgezeichnet worden sind, hatte ein Seebeben und schließlich die tödliche Flut ausgelöst. Auch wenn die Bilder sich zunächst ähneln, handelt es sich aktuell und nach bisherigen Erkenntnissen um eine Notsituation kleineren Ausmaßes.

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Sara Breitner