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Nach Hubschrauberausfall: Hier droht jetzt eine riesige Mückenplage

Einen herben Rückschlag hat die Mückenbekämpfung am Rhein erlitten. Zwei zur Bekämpfung der Mücken aus der Luft eingesetzte Hubschrauber sind derzeit ausgefallen. Experten rechnen nun damit, dass maximal 50 Prozent der Mückenpopulation in besonders gefährdeten Gebieten am Rhein abgetötet werden können.

Ein große Mückenplage droht aktuell am Rhein, da zwei Hubschrauber zur Bekämpfung der Stechmücken kaputt sind. Der SWR hatte berichtet, dass unter anderem ein Hubschrauber beim Befüllen mit dem Insektenschutzmittel am vergangenen Sonntag in Brand geraten war. Bereits am Tag zuvor fiel der andere mit technischen Problemen aus.

Dadurch rechnet die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) mit einer drastischen Erhöhung der Population dieser lästigen Tiere. Der Kabs-Sprecher Norbert Becker sagte, dass nun maximal 50 Prozent der Population an Mücken am Rhein abgetötet werden könnte. Bis wieder Einsätze aus der Luft vorgenommen werden können, wird es noch mehrere Wochen dauern, die Bekämpfung erfolgt nun solange zu Fuß.

Derzeit bieten die nach starken Regenfällen überfluteten Rheinauen ideale Bedingungen für die Verbreitung der Mücken. Hochwasser führt unter anderem dazu, dass viele Tiere aus abgelegten Eiern schlüpfen. Daher erwartet die Aktionsgemeinschaft in den nächsten zwei Wochen eine regelrechte Schnakenplage.

In vier Wochen könnte Mückenpopulation Höhepunkt erreichen

Becker sagte, dass “das Ausfallen der Hubschrauber ist ein schwerer Rückschlag” sei, nach dem er erst vor wenigen Wochen erst eine durchaus positive Bilanz in Bezug auf die vergangenen Monate gezogen hatte. Rund 80 Prozent der Stechmücken-Brutstätten seien ausschließlich aus der Luft erreichbar. Kabs hat sein Einsatzgebiet vom Kaiserstuhl in Baden-Württemberg bis nach Hessen im Norden und das rheinland-pfälzische Bingen im Westen.

Nach Angaben des Hessischen Rundfunks betrifft die bevorstehende Mückenplage besonders den Landkreis Rastatt Richtung Philippsburg (Kreis Karlsruhe) sowie Wörth und Germersheim. Die Mückenproblematik werde in vier Wochen ihren Höhepunkt erreicht haben, die Kabs-Sprecher Norbert Becker sagte.

Kampf gegen Mücken aus der Luft mit Eisgranulat

In der Regel werden die Mücken von Kabs aus der Luft mit Eisgranulat bekämpft. Dieses enthält den biologischen Wirkstoff BTI, heißt es auf den Seiten der Arbeitsgemeinschaft. Der Darm der Larven wird durch ein Bakterium zerstört und tötet sie somit. Die Population der Rheinschnaken soll durch den Einsatz nach Angaben von Kabs um 95 Prozent zurückgegangen sein. Aber auch die vermutlich aus Südeuropa eingeschleppte Asiatische Tigermücke kann dadurch bekämpft werden. Diese kann unter anderem gefährliche Krankheiten übertragen.

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Jerry Heiniken