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Nahrungsmittel-Engpässe in Supermärkten: Die Regale bleiben bis Mai leer

In Großbritannien feiert ein fast in Vergessenheit geratenes Gemüse aktuell Hochkonjunktur: Die Rübe! Nachdem beispielsweise Gurken und Tomaten gar nicht mehr zu bekommen sind, lernen die Briten endlich wieder heimische Spezialitäten wertzuschätzen.

Das klingt eigentlich lustig, doch die Lage ist wirklich ernst, wie Kenner der Branche überzeugt sind. „Tomaten, Paprika und Auberginen werden erst im Mai in großen Mengen erhältlich sein, also wird es länger als ein paar Wochen dauern“, sagte Lee Stiles vom Erzeugerverband Lea Valley Growers Association (LVGA) im Gespräch mit der BBC. Es sei jetzt außerdem viel zu spät für britische Produzenten, um den Mangel des beliebten Gemüses auszugleichen – dafür hätten sie früher anpflanzen müssen.

Doch nicht nur Gurken, Tomaten, Paprika und Auberginen haben einen Engpass. Am gestrigen Freitag warnten auch die Lauch-Produzenten, dass die heimischen Vorräte bis April erschöpft sein könnten. Dann müsste man notfalls auf Importware zurückgreifen.

Doch wer hat nun Schuld an diesem Szenario: Für die Regierung ist das ganz klar: das ungewöhnlich kalte Wetter in den Anbaugebieten Spanien und Marokko hat Schuld. „Wir können das Wetter in Spanien nicht kontrollieren“, sagt Ministerin Coffey auf der Jahrestagung des Bauernverbandes NFU. Dass das Wetter wirklich ein Faktor ist, betont auch der Lebensmittelexperte Ged Futter. Doch es ist eben nur ein Grund von vielen. Futter verwies auf Deutschland: Dort gebe es keine Engpässe, wie auch deutsche Einzelhändler jüngst in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.

Die britische Regierung hat die Gemüseproduzenten zu Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine von Energiesubventionen ausgeschlossen. Doch leider haben auch die Gemüseproduzenten steigende Strom- und Gaspreise. Die Zucht von Tomaten lohnt sich entsprechend im Winter also nicht mehr. Leiden tun die Verbraucher.

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Jerry Heiniken