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Noch nie dagewesene Pleitewelle rollt über deutsche Geschäftsbranche

Deutschland muss sich darauf einstellen, dass 2023 aufgrund der gestiegenen Energie- und Materialkosten eine Pleitewelle viele – teils riesige – Unternehmen vernichten wird. Besonders schlimm erwischt es die heimische Automobilindustrie, in erster Linie ihre Zulieferer.

“Im ersten Halbjahr werden wir viele Insolvenzen sehen, weil die Unternehmen ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können”, sagte Chef des Konzerns Elringklinger, Stefan Wolf, zur “Automobilwoche”. 

Wolf kann sich an keine annähernd hohen Kostensteigerungen in den letzten 25 Jahren erinnern. Nicht nur Energie hat stark zugelegt, sondern auch die Preise für Kunststoffgranulat oder Stahl. Das fehlende Geld könne man sich allerdings nicht einfach von den Kunden zurückholen, so der Experte: “Wir versuchen, von den Herstellern Kompensation für die Kostensteigerungen zu bekommen. Das gelingt uns auch ganz gut, aber natürlich nicht zu 100 Prozent. Die Kosten schlagen sich direkt im Ergebnis nieder”, sagte Wolf.

Dazu kommt, dass die Gewerkschaft für die Dauer von zwölf Monaten acht Prozent mehr Lohn für die Arbeiter fordert. Das sei völlig utopisch, ist sich Wolf sicher. Es herrsche immerhin schon ein hohes Lohnniveau, Mitarbeiter anderer Branchen hätten es  viel schwerer beim Bewältigen der Inflation, so seine Argumentation. Es gehe vorrangig darum, Jobs zu sichern.

Die ersten Opfer gibt es schon
Die ersten Köpfe rollen übrigens schon: Das Unternehmen BIA aus Forst bei Bruchsal in Baden stellt den berühmten Mercedes-Stern her und schlitterte gerade in den Konkurs. Laut Geschäftsführer Jörg Püttbach sind stetig fallende Umsätze und die Explosion der Energiekosten schuld. Die schnell wachsenden Verluste hätten eine “nachhaltige Fortführung der Gesellschaft” unmöglich gemacht.

Und das ist noch nicht alles: Ebenso pleite sind das nordrhein-westfälische Traditionsunternehmen Borgers, das 156 Jahre lang textile Bauteile für Fahrzeugen produziert hat, sowie der oberfränkische Belüftungsspezialist Dr. Schneider. Seine Kunden: Audi, BMW, Mercedes, Ferrari, Jaguar Toyota und Volvo.

Kommentare anzeigen

  • Diejenigen, die in dieser Wirtschaftslage 8% Lohn- oder Gehaltssteigerung fordern, sehen den Ernst der Lage nicht. Aber was sollen im Endeffekt 8% mehr ausmachen, wenn die Firmen schliessen müssen? Und das wird das Resultat dieser Forderung sein.

    • Die Gewerkschaften fordern wie bekannt. Damit feuern sie auch die Inflation an, was aber Gewerkschaftsbosse nicht interessiert. Die sacken hohe Gehälter ein. 8% mehr Lohn ist weit überzogen. Etwas mehr an Mass wäre empfehlenswert.
      Die Beschäftigten die jetzt demonstrieren und lauthals pfeifen , damit deren Forderungen umgesetzt werden, die glauben doch hoffentlich nicht, so ihr Betrieb schliessen muss, dass die Gewerkschaft für sie Arbeitsplätze schafft. Die stehen dann auf der Strasse und können weiter pfeifen.
      In 2023 werden Arbeitslosenzahlen wohl steigen, weil einige Unternehmen die derzeitige Situation nicht überleben werden.

  • Richtig Wolfgang, das sehe ich genauso. Das ist der reinste Insolvenz-Beschleuniger..............
    Zudem in diesen Branchen ohnehin schon wirklich ein guter Lohn bezahlt wird.
    Aber im Endeffekt ist DIESE Politik Schuld. Der kleine Michel muss alles ausbaden. Na zum Glück sind ja wenigstens die 777 Millionen da für den Anbau unseres tollen Regierungsgebäudes. Dann haben wir das mächtige Weiße Haus auch noch in den Schatten gestellt. Unsere super bezahlten Beamten bekommen ja nun rückwirkend tausende von Euros Wohngeld nachgezahlt. Die Inflation tut doch noch einer ohnehin gut situierten Menschenmasse gut. Lasst doch das dumme Volk verrecken.

  • Was die Energiekrise nicht schafft, schaffen unsere Ämter.
    Obwohl ich alle Unteragen für die Kurzarbeit 2020 und 2021 füe meinen Mitarbeiter an die Arbeitsagentur Nürnberg gechickt habe, die aber angeblich nicht angekommen sind. Soll ich jetzt das Kurzarbeitergeld, das mein Mitarbeiter bekommen hat an die Arbeitsagentur zurückbezahlen.
    Dies ist für ein Kleinunternehmen, das sich jetzt gerade von Corona erhohlt der Todesstos.
    Die Arbeitsagentur hat wieder mehr Arbeit (Arbeitssicherung für Beamte) dafür ist ihnen kein Betrug zu schade, denn es gibt wieder sinnlos mehr Arbeitslose.

  • Wenn endlich eine Bereinigung im Automobilsektor stattfinden würde, wäre das nicht unbedingt sooo schlecht. Wie viele Male hat der Staat in den letzten Jahren den riesigen Automobilfirmen finanziell enorm unter die Arme gegriffen (Abfrackprämie, Coronahilfen...). Im Gegenzug dazu mussten diese Firmen bei gutem Geschäftsverlauf dann nichts mehr zurückzahlen. Den Gewinn haben dann die Aktionäre und Co. eingestrichen. Ganz zu schweigen, von den horrenden Gehältern der Automobilfirmenmitarbeiter. Das (die IG Metall) sind schon seit Jahrzehnten die wahren Inflationstreiber.
    Wenn demnächst der Mercedesstern nicht mehr produziert wird, ist das auch wirklich kein existenzielles Problem. Ebenso, wenn die Sitzbezüge von Oberklassewagen nicht mehr hergestellt werden können. Diese Sparten hätte es (schon allein der Umwelt zuliebe) noch gar nie geben dürfen.

  • Wo fängt man da nur an, und wo hört man da auf .... KRR...
    Schau Dir nur die Energiekonzerne als Monopolwirtschaft an. Die haben seit Gedenken Gewinne über Gewinne jährlich eingefahren, aber geben davon an die Kunden, die treu und brav monatlich gezahlt haben, nichts zurück.........hinter den Kulissen laufen ganz andere Dinge ab. JETZT wären DIE mal an der Reihe, vom fetten Stück Torte was zurück zu geben, wo wir eigentlich alle zusammen halten müssten, weil diese jämmerliche Regierung das nicht schafft. Die feiern garantiert da alle ein dickes fettes Weihnachtsfest....pfui spuck!

  • Hier habt Alle Recht Sauerei auf der ganzen Linie. Unterstützung ohne Ende für Auto und Co. Pharmaindustrie die Milliarden eingesackt haben für Corona Entwicklung und jetzt noch einmal abkassieren für Ihre Produkte und keinen Cent an den Staat und den braven dummen Steuerzahler zurückzahlen.

  • Fehlt nur der der Verursacher für die Kriese. Warum muss alles in Deutschland produziert werden, wo wir nichts haben? Warum können unsere Fachleute nicht dort hingehen wo es alles gibt, damit die Produkte billiger werden? Dort sind aber die Grünen und Schwule nicht willkommen. Dort hat man aus der Geschichte gelernt. Hass war noch nie kein guter Ratgeber. Wir wollen die Merkel wieder haben. Die Verlierer wissen noch nicht was der "Kranke" vor hat.

    • negiwadi. Was du sagst ist unzutreffend. Genau das Gegenteil ist der Fall, so es um die Produktion geht. Gerade weil zuviel im Ausland produziert wird, vorallem in China und Indien haben wir große Probleme. Überall gibt es Lieferengpässe weil die Chinesen nicht liefern.Z. B. Chips für die Automobilindustrie. In Indien , als auch in China werden Grundprodukte für die Pharmaindustrie hergestellt. Folge, teilweise sind wichtige Medikamente nur noch in geringem Umfang erhältlich oder fehlen ganz, weil die Länder nicht liefern.
      Anstatt alles in Billiglohnländer zu verlagern, sollte man den Fokus auf das lenken, was wir selber produzieren können.
      Mit der Produktion von Produkten in Billiglohnländern kann man eben Gewinne bei uns maximieren.
      Unsere Fachleute z. B. nach China zu schicken wo es alles gibt, damit die Produkte billiger werden ist nicht nachvollziehbar. Nicht nach China schicken, sondern hier produzieren wäre der richtige Weg..
      Das würde Arbeitsplätze bei uns schaffen. Die Chinesen haben unsere Industrie für Solaranlagen quasi platt gemacht, weil sie zu Preisen liefern, die mit unserem Lohnniveau nicht zu machen sind.
      Ich bin in der Baubranche tätig. Bei einer Firma sollten 4000 Quadratmeter Photovoltaikanlage installiert werden. Es dauerte Monate bis alles an Material zur Verfügung stand, bis die Anlage fertiggestellt werden konnte. Das Material kam aus China, weil kein deutscher Anbieter zu diesen Preisen liefern kann.
      Eine Gemeinde hat geplant, größere Flächen mit Pflaster zu belegen. Als alles Vorbereitungen für die Verlegung des Pflasters getroffen waren, hatte man kein Material. Die Pflastersteine sollten aus China kommen, weil eben billig. Schliesslich musste man umdisponieren und Pflasterseine aus deutscher Herstellung bestellen. Geht noch mehr Wahnsinn ?
      Mit diesen beiden Beispielen siehst du, wohin das führen kann, wenn der Moloch Geld das Sagen hat.

      • erasmus,
        stelle fest, dass Sie alles falsch oder nichts verstanden haben. Überrascht mich nicht. Gebe zu, es ist mein Fehler.

  • Negiwadi: "krank" ist nicht genug.
    Kriminell, korrupt, Menschen- und Wirtschaftsvernichtend, gesteuerter vorsätzlicher Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft, Industrie....also ALLES............die Lawine ist nicht mehr aufzuhalten.

    • turbo,
      richtig gesagt, die Lawine ist nicht mehr aufzuhalten. Es läuft also fast alles so wie man es haben wollte. Halte es für falsch, alle Fehler auf und den Schuldigen nur auf einer Seite zu sehen. Wenn ich schon ein Vasal bin, dann schweige ich lieber.

  • Wenn sich alles so in diese negative Richtung entwickelt, dann hat Habeck (GRÜNE) Recht. Wie sagte er doch so überzeugend " wenn weniger produziert wird, wird auch weniger gekauft" !
    Eine solche Aussage von einem Wirtschaftsminister gibt mir schon zu denken.
    Gewerkschaften stellen masslose Lohnforderungen welche die Inflation weiter antreiben. Problem dabei ist, dass die Gewerkschaften keine Arbeitsplätze für diejenigen schaffen, die aufgrund von Firmenschliessungen ihre Arbeitsplätze verlieren.
    Überall fehlt Fachpersonal. Lieferengpässe auf breiter Basis. Das Thema Energie wurde in 16 Jahren Merkelscher Regierung total verpennt. Die Zeche dafür zahlen wir jetzt.
    Die Energieversorger jammern auf hohem Niveau. Schaut man sich aber deren Bilanzen an, dann ergibt sich ein völlig anderes Bild. Da gibt es Vorstände und Aufsichtsräte die satt besetzt sind und deren Gehälter nichts zu wünschen übriglassen.
    Deutschland war seit Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr in so einer Lage wie derzeit. Vielleicht sollte es wirklich einen größeren Zusammenbruch in der Wirtschaft geben, damit alle mal aufwachen und darüber nachdenken, wenn sie da wählen.
    Wenn man nur ein Thema hat wie Klima und es egal ist wie die Wirtschaft läuft. Produktion reduziert werden soll (GRÜNE), dann wird es ein unsanftes Erwachen geben.
    Preistreiberei auf breiter Basis. Jeder nimmt derzeit, was er bekommen kann. Das kann und wird nicht gutgehen.
    Allerdings kann man von der Ampelregierung nicht verlangen, dass diese innerhalb kürzester Zeit die Versäumnisse der Groko unter Merkel beseitigt .
    Bleibt eben abzuwarten wass uns das Neue Jahr 2023 bringt.

  • Ich möchte so gerne mal mit negiwadi ein Käsebrot zusammen essen.

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Author
Martin Beier