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Österreich beendet trotz hoher Inzidenz den Lockdown

Noch ist die Sieben-Tage-Inzidenz dreistellig, doch wird der strenge Lockdown aufgehoben. Die Verbreitung von Gratis-Tests und FFP2-Masken sollen die Ausbreitung des Virus in Österreich stoppen. Offen bleibt, wie es mit Tirol weitergeht. Hier breitet sich die Südafrika-Mutante immer mehr aus.

In Österreich öffnen heute nach dem sechswöchigen Lockdown die Geschäfte wieder. Teilweise im Schichtbetrieb und verbunden mit regelmäßigen Corona-Test dürfen auch Kinder und Jugendliche wieder in den Präsenzunterricht in Schulen. Friseure dürfen wieder Kunden empfangen, doch gelten besonders scharfe Hygienemaßnahmen. Pflicht ist inzwischen fast überall das Tragen einer FFP2-Maske.

Noch sind die Zahlen vergleichsweise hoch und ein neuerlicher Lockdown wird von der Politik auch nicht ausgeschlossen. Doch wird es nun mit einer Teststrategie erst einmal probiert. Ein negativer Corona-Test ist demnach für einen Besuch bei einem Masseur oder Friseur nötig, welcher nicht älter als 48 Stunden sein darf. Dazu werden die Angebote für kostenlose Testungen auf fast 1.000 Stationen erweitert. Eine Testoffensive gibt es auch in Betrieben, im ganzen Land sollen bis Ende des Monates in den Apotheken Gratistests zur Verfügung stehen. Vor allem der älteren Bevölkerung würde dies helfen, sind sie doch weniger mobil. Auch auf dem Land soll das Angebot verbessert werden.

Besucht werden dürfen nun auch wieder Museen, doch bleibt die nächtliche Ausgangsbeschränkung erhalten. Unsicher ist zudem noch, wann die Hotellerie und Gastronomie wieder öffnet. Die Regierung teilte mit, dass dies auf keinen Fall von März passieren wird.

Über Tirol wird heute entschieden

Ob es dazu spezielle Maßnahmen für das Bundesland Tirol geben wird, ist offen. Am Sonntag liefen dazu Verhandlungen, diese wurden aber vertagt. Die besonders ansteckende Südafrika-Variante ist in Tirol stark verbreitet. Um die Verbreitung dieser Mutation zu verhindern, fordern Wissenschaftler eine schnelle Abschottung einzelner Orte oder des gesamten Bundeslandes. Gegen neue Maßnahmen wehrt sich aber die Regierung in Tirol lautstark.

Trotz Lockdown stagnieren die Zahlen der Neuinfektionen in Österreich. So wurden am Sonntag 1.317 neue Fälle gemeldet. Bei 107 liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Land derzeit, in Deutschland ist diese bei 75,6. Im Januar noch hatte der Bundeskanzler Kurz das Ziel ausgegeben, dass es nur noch 600 bis 700 Neuinfektionen pro Tag für ein Ende des Lockdowns geben dürfe. Dies hätte einer Inzidenz von 50 entsprochen. Doch erreicht wurden diese Werte nie. Mehr als 8.000 Menschen sind seit dem Beginn der Pandemie in dem Land mit rund 9 Millionen Einwohnern an oder mit Covid-19 gestorben.

Dass es keinen weiteren Lockdown bedarf, darauf hofft der Gesundheitsminister Rudolf Anschober. „Aber ausschließen kann das auf dieser Welt niemand”, sagte er der “Kronen Zeitung”. Österreich kündigte aus Sorge vor der Verbreitung des Virus an, verstärkt Grenzkontrollen zu machen. Alle nicht notwendigen Reisen in der Pandemie sollen so verhindert werden. „Die Grenzkontrollen dienen als Wellenbrecher für Infektionsketten, die gerade durch neue Virusmutationen immer gefährlicher werden”, sagte Innenminister Karl Nehammer.

Bei einem Grenzübertritt muss künftig jeder Reisende einen negativen Coronatest vorlegen. Ausnahmen sind nicht mehr erlaubt. Einzuhalten ist zudem die zehntägige Quarantäneanordnung. Wie andere Einreisende auch, müssen sich Pendler nun online registrieren und einmal in der Woche einen negativen Coronatest vorlegen. Auch in den Skigebieten sollen die Kontrollen verstärkt werden, um mögliche Grenzübertritte zu verhindern.

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Alexander Grünstedt