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Polizei findet drei Leichen in einer Wohnung in Niederbayern

Drei Menschen werden als vermisst gemeldet. Die Polizei findet sie tot in einer Wohnung.

Ein Zeuge meldete der Polizei, dass er seit längerer Zeit nichts mehr von seinen Angehörigen gehört hatte – eine deutsche Familie in Mallersdorf-Pfaffenberg, in Niederbayern. Die Polizei fuhr zur Wohnung der drei Vermissten, um der Meldung auf den Grund zu gehen.

Die Polizei aus Straubing teilte anschließend mit, man habe die Leichen der drei vermissten Personen in ihrer Wohnung gefunden: Es handelte sich bei den Toten um zwei Frauen und einen Mann. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie getötet wurden. Nach Angaben der Beamten, mussten sich die Streifenpolizisten gewaltsam Zutritt zu der Wohnung verschaffen. Weitere Informationen gab die Polizei nicht bekannt.

Medienberichten zufolge gelte der 41-jährige Sohn der Toten als dringend tatverdächtig. Auch er lebte gemeinsam mit seinen Angehörigen auf dem Anwesen. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Die genauen Umstände der Tat seien jedoch noch unklar. Am mutmaßlichen Tatort werden Spuren gesichert. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen.

Die BILD-Zeitung befragte den Feuerwehr-Vorsitzenden Heinrich Faltermeier vor Ort: „Es ist eine Tragödie. Das waren nette Leut. Fleißige Leut.“ Einer der Toten soll Feuerwehr-Ehrenmitglied gewesen sein. Der tatverdächtige Sohn gelte im Dorf als psychisch krank und gewalttätig. Faltermeier: „Vor zwei Monaten ging er mit einem Messer auf seine Schwester los. Sie rannte hinaus, hielt einen Autofahrer an und rief um Hilfe. Da rannte Stefan weg. Wir suchten ihn – später stellte er sich.“
Der 41-Jährige sei daraufhin in eine Klinik gekommen, sagt Faltermeier. „Für ein paar Tage. Dann kam er wieder heim – seitdem war‘s relativ ruhig.“

Rund 4500 Morde in 30 Jahren
Laut Nachrichtenportal „inFranken.de“ reiht sich der Fall in eine Serie von Morden in Bayern ein. Seit 1986 wurden rund 4500 Menschen im dem süddeutschen Bundesland ermordet. 189 Fälle konnten bis heute nicht aufgeklärt werden, recherchierte das Portal. Die meisten ungeklärten Mordfälle gebe es in Schwaben, aber auch in Franken seien noch zahlreiche Fälle offen. Die regionale Fraktion der SPD forderte deshalb die Einrichtung einer Cold-Case-Einheit für Bayern, also einer Spezialeinheit, die alte Fälle aufarbeitet. In anderen Bundesländern sei dies bereits üblich, schreibt „inFranken.de“. Während sich Bundesländer wie Hamburg oder Nordrhein-Westfalen bereits auf den Weg gemacht hätten, sogenannte Cold-Case-Einheiten einzurichten, konnte sich das Bayerische Innenministerium bislang nicht dazu durchringen, wird SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher widergegeben. Er glaube, durch eine Cold-Case-Einheiten werde die Aufklärung von alten Kapitalverbrechen wahrscheinlicher. „Wir dürfen keine Anstrengungen unterlassen, die Strafverfolgung so effektiv wie möglich zu machen”, so Rinderspacher.

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Sara Breitner