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Putsch-Rufe und Unruhen: Putins Ende rückt näher

Noch ist in der Ukraine nichts entschieden. Doch in Moskau spielen sich dramatische Szenen ab, die Putins Ende einläuten könnten. Russen sprechen bereits von Putsch und Experten sehen, dass die Macht des Despoten wankt.

Bringt der Verlust von Lyman das Fass zum Überlaufen? Erst die Teilmobilmachung, nun eine schmerzhafte Niederlage in der Ukraine. Beides sorgt für reichlich Unmut in Russland. Insider berichten, dass in und um Moskau das Chaos ausbricht. Obendrein richten Lokalpolitiker sich inzwischen öffentlich gegen den Präsidenten und selbst Putins „Bluthund“ Ramsan Kadyrow übt seit gestern scharfe Kritik am Kreml.

Die russische Influencer-Gruppierung „Rybar“ spricht bereits von einem „Putsch“ – genau genommen sehen die Blogger mit einer halben Million Followern einen „Informationsputch“ gegen das russische Verteidigungsministerium und seine Führung. Hinter ideologischen Attacken gegen die Kriegsführung in Moskau ständen Kadyrow und Prigoschin sowie Machtträger innerhalb des Staatsaparats.

Der Tschetschenenführer Kadyrow, der eigentlich als Hardliner unter Putin gilt, wütete auf Telegram gegen das Verteidigungsministerium. Er sprach von „Vetternwirtschaft“ in der russischen Armee und forderte drastischere Maßnahmen, „bis hin zur Verhängung des Kriegsrechts in den Grenzgebieten und dem Einsatz von Atomwaffen mit geringer Sprengkraft“. Jewgeni Prigoschin, Chef der berüchtigten Söldner-Gruppe „Wagner“ und eigentlich ein einflussreicher Vertrauter Putins, schloss sich nach „Bild“-Informationen der Kritik an.

Wutentbrannt über die Niederlage in Lyman zeterte auch die einflussreiche Bloggerin und ehemalige PR-Chefin des Duma-Vorsitzenden Wjatscheslaw Wolodin, Anastassija Kaschewarowa gegen das Verteidigungsministerium: „Weiß der Präsident von den Vorfällen? Wer berichtet ihm? Wo ist die Ausrüstung? Wo sind die (Panzer) Armata? Wo ist alles? Wie konnte das passieren? Eingesackt? Verkauft? Wo ist es hin? Gab es das überhaupt?“

Auch auf den Straßen Russlands könnte die Stimmung nicht schlechter sein. Angeblich fliehen junge Männer in Scharen über die Grenzen, weil sie nicht in den Kriegsdienst gehen wollen. Inzwischen gibt es Berichte, dass junge Männer überraschend von der Arbeit abgeholt und eingezogen werden. An einem Busbahnhof, 200 Kilometer vor Moskau, hat sich angeblich ein Mann selbst angezündet, um sich dem Kriegsdienst zu entziehen. An einer Einberufungsstelle soll ein Mann aus Verzweiflung um sich geschossen haben. Szenen wie diese bestätigen, was der Exil-Oligarch Mikhail Borisovich Khodorkovsky vermutet. In einem CNN-Interview kommentierte der russische Unternehmer Putins Teilmobilmachung. Es sei ein „gefährlicher Zug“, Zivilisten Waffen in die Hand zu drücken. „Sie könnten ihre Waffen auch gegen den Kreml richten“.

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  • Letzter Satz: hoffentlich gibt es bald einige mutige Leute, die das tun.

  • na hoffentlich sind sie so mutig und richten ihre Waffen gegen den Kreml und alle, die diesen unsinnigen Krieg befürworten.
    Ich hoffe, dass die Russen endlich merken, welchem Regime sie ausgeliefert sind und beenden dies, indem sie sich endlich währen. Sie sollten sich mal ein Beispiel an den mutigen Kriegern der Ukraine nehmen.

    • (Fast) Alles richtig, May. Aber wehren schreibt man(-n/frau) nicht mit ä.

  • Da ist längst noch nicht jeder Keks gegessen, wenn es um das Ende Putins geht. Bei Aufständen weiss man in Russland, wie man dagegen vorzugehen hat. Das hat Stalin schon praktiziert und Aufständige nach Sibirien in Arbeitslager verbringen lassen. Die wenigsten überlebten.
    Das Putin aus dem Kreml verschwindet, wünschen sich viele. Doch wer käme nach ihm ?
    Die derzeit gehandelten Kandidaten sind linientreu und werden die Strategie Putins weiter verfolgen.
    Deshalb darf Putin den Krieg in der Ukraine nicht gewinnen . Um das zu erreichen, bleibt dem Westen nichts anderes übrig, als die Ukraine massiv mit Waffen zu beliefern, damit die Ukrainer in der Lage sind, ihr Land gegen diesen Aggressor zu verteidigen.
    Dieser Krieg wird noch länger dauern. Bleibt eben abzuwarten, wer hier am Ende als der Stärkere hervorgeht.

  • Ihr seid perfide, macht im Auftrage der Nato schwarze Propaganda, verbreitet Lügen. Ich ekele mich

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Martin Beier