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Schreddern von männlichen Küken bleibt weiterhin erlaubt

Dieses Urteil sorgt für Entsetzen unter Tierschützern. Das Bundesverwaltungsgericht hat in einem Verfahren das massenhafte Töten männlicher Küken in der Legehennenzucht zumindest vorläufig als rechtmäßig bestätigt.

Damit bleibt, bis zur Einführung eines alternativen Verfahrens zur Bestimmung des Geschlechts im Hühnerei, die bisherige Verfahrensweise zur Tötung von männlichen Küken erlaubt. Zu diesem Urteil kam das Gericht am Donnerstag in Leipzig. Allein wirtschaftliche Interessen der Brütereien sehen die Richter zwar nicht als vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes an. Bis jedoch alternative Verfahren zur Verfügung stünden, kann nach Ansicht der Richter die Fortsetzung dieser Praxis noch als rechtmäßig angesehen werden.

2013 hatte das Land Nordrhein-Westfalen das sogenannte Kükenschreddern per Erlass stoppen wollen. Dagegen hatte allerdings zwei Brütereien aus NRW geklagt. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums werden in Deutschland jedes Jahr etwa 45 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet. Sie eigenen sich weder für die Mast noch sind sie für die Zucht von Legehennen verwendbar.

Töten von Küken ethisch nicht vertretbar

Julia Klöckner, Landwirtschaftsministerin von der CDU sprach sich vor dem Urteil noch gegen ein massenhaftes Töten aus. “Das Kükentöten ist ethisch nicht vertretbar und muss so schnell wie möglich beendet werden”, sagte Klöckner der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. “Tiere nach Geburt sofort wieder zu töten, weil sie ein bestimmtes Geschlecht haben, das darf nicht sein.”

Durch das Ministerium werden verschiedene Verfahren und Initiativen, die ein Töten von Küken in Zukunft unnötig machen sollen, mit mehr als acht Millionen Euro gefördert. Oliver Krischer, stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Grünen kritisierte in der “Rheinischen Post”, dass es bereits ausgereifte Techniken zur Bestimmung des Geschlechts im Ei gebe und dadurch das Schlüpfen und auch das Töten von männlichen Küken verhindert werden könnte. Dabei lägen die Kosten für dieses Verfahren bei weniger als zwei Cent pro Ei.

Hintergrund: In Deutschland werden nach Angaben des Wirtschaftsministeriums jedes Jahr rund 45 Millionen männliche Küken getötet. Sie sind für die Produktion von Eiern durch Legehennen unbrauchbar. Die Rassen werden darauf getrimmt, viele Eier in möglichst kurzer Zeit zu legen. Dabei setzen sie kaum Fleisch an und sind somit auch nicht für die Mast geeignet. Daher braucht man keine männlichen Tiere. Da man bisher das Geschlecht der Tiere erst nach dem Schlüpfen bestimmen konnte, werden die männlichen Küken, heftig von Tierschützern kritisiert, vergast.

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Author
Jerry Heiniken