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Schwere Vorwürfe belasten weltberühmtes Modelabel

Für viele Models ist es die Krönung ihrer Karriere, einmal als Engel für Victoria’s Secret zu laufen. Doch derzeit erschüttert ein Skandal von Übergriffen und Machtmissbrauch von Models und auch Mitarbeitern das Modehaus. Involviert gewesen sein soll auch der verstorbene Sexualstraftäter Epstein.

Bei einer Absage an intime Treffen kam es zu Übergriffen, Mobbing und einem schnellen Karriereende. Schwere Vorwürfe werden aktuell von Mitarbeitern und Models von Victoria’s Secret gegen die Unternehmensleitung des Dessous-Labels erhoben. Mit einer “Kultur von Frauenfeindlichkeit, Mobbing und Belästigung” werde das Label geführt, wie die „New York Times“ unter Berufung auf 30 Führungskräfte, Angestellte und Models berichtet. Der Besitzer der Modekette, Les Wexner, soll demnach sexuellen Missbrauch gegen seine Models jahrelang ignoriert haben und sehr enge Verbindungen zum verstorbenen Sexualstraftäter und Millionär Jeffrey Epstein unterhalten haben.

Die Vorwürfe der systematischen Erniedrigung richten sich in erster Linie gegen Es Razek, bis 2019 als Casting-Chef die rechte Hand von Wexner. Er habe demnach versucht, Models ungefragt zu küssen, befahl ihnen, sich nur in Unterwäsche bekleidet auf seinen Schoss zu setzen oder soll nach den Telefonnummern der Frauen gefragt haben.

Auch habe er einem Model bei einer Modenschau in 2018 einfach in den Schritt gefasst, wie drei Zeugen der „New York Times“ berichteten. Auch das Supermodel Bella Hadid sei bei einer Anprobe zu dieser Veranstaltung von im sexuell belästig worden sein. Er habe das Model aufgefordert, die Unterhose wegzulassen und sich unsittlich über ihre „perfekten Brüste“ geäußert haben. Entsprechende Beschwerden über Razek habe Wexner allerdings einfach ignoriert.

“Ich dachte ich bin in der Hölle”

Als sie intime Treffen mit Razek abgelehnt habe, sei ihre Karriere beendet gewesen, so das Model Andi Muise. Demnach habe er versucht, sie bei einem gemeinsamen Abendessen zu küssen, sie anschließend mit intimen und anzüglichen Mails bombardiert und sie unverhohlen aufgefordert, einen „sexy Ort“ zum gemeinsamen Leben zu finden. Sie fühlte sich dadurch unwohl und habe ein weiteres Dinner bei ihm zu Hause abgelehnt. Danach habe sie dann erfahren, dass sie nie wieder als Model für das Label gebucht werde.

Ein anderes Model beschreibt die Attitüde des ehemaligen Casting-Chefs, der seit Sommer 2019 im Ruhestand ist so: “Ich habe die Macht in den Händen. Ich kann etwas aus dir machen oder dich zerstören.“ Razek weist die Vorwürfe gegen ihn allerdings zurück.

In dem Bericht kommt auch der Victoria’s Secret-Besitzer Wexner schlecht weg. So soll er jahrelang zugesehen haben, wie sein Freund Epstein versucht habe, Models als Sexsklavinnen zu rekrutieren. Dieser habe Frauen gesagt, dass er für das Label arbeite und ihnen einen Job verschaffen könne. Mindestens zwei Frauen sind dann von ihm bei den folgenden Fake-Castings angegriffen worden. Eine der Frauen berichtete über den Vorfall: “Es fühlte sich an wie ein Casting für Prostituierte. Ich dachte ich bin in der Hölle.”

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Author
Stephan Heiermann