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Spiegelglatte Straßen: Hier hat das Blitzeis Deutschland fest im Griff

Derzeit führen spiegelglatte Straßen in großen Teilen Deutschlands zu Unfällen. Zwei Menschen sind tot, ein anderer schwebt in Lebensgefahr. Besonders gefährlich ist es in Nieder- und Oberbayern, zum Beispiel im Bereich Landsberg am Lech.

Dort kam es innerhalb von nur einer Viertelstunde zu sechs Unfällen allein auf der Autobahn 96. Ein Ersthelfer wurde laut Verkehrspolizeidirektion Fürstenfeldbruck lebensgefährlich verletzt. 

In Oberbayern starb ein 30-Jähriger Mann, in Unterfranken am Mittag dann ein 20-Jähriger. Beide konnten ihre Fahrzeuge auf der glatten Fahrbahn nicht mehr kontrollieren und prallten gegen Bäume – sie hatten keine Überlebenschance. 

Der Deutsche Wetterdienst sprach eindringliche Warnungen aus. Auch in der Nacht zum Samstag sei bei leichtem Frost gebietsweise Glätte durch leichten Schneefall zu erwarten, angekündigt wurde auch gefrierender Sprühregen oder überfrierende Nässe. Die Meteorologen sagten für Samstag bayernweit einen stark bewölkten Himmel voraus, die Temperaturen dürften sich bei plus vier bis minus zwei Grad einpendeln. Auch Schneefall ist möglich, vor allem im östlichen und südlichen Bayern.

Die Experten raten allen Autofahrern, langsam und vorsichtig zu fahren. sollten also weiterhin vorsichtig sein. Besonders tragisch ist der Fall eines Ersthelfers bei Igling im Landkreis Landsberg am Lech, der einem verunfallten Lenker zur Hand gehen wollte und von einem nachfolgenden Wagen erfasst wurde. Der 29-Jährige wurde über die Leitplanke geschleudert und liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus.

So entsteht Blitzeis
Meteorologisch ist das Phänomen Blitzeis gar nicht so einfach zu erklären. Wie wir wissen, ist fast jeder Regentropfen erst einmal eine Schneeflocke, die dann auf ihrem Weg zum Erdboden schmilzt. Im Winter kann es sein, dass am Boden sehr kalte Luft liegt und sich eine warme Luftschicht darüber schiebt. In diesem Fall schmilzt die Flocke ebenso und wird zu einem Regentropfen – allerdings friert das Wasser nicht zu einem Eiskristall, sondern unterkühlt.

Der Regentropfen hat also eine Temperatur unter 0 Grad, ist aber dennoch flüssig. Bei Kontakt mit dem Boden gibt es schließlich ausreichend Möglichkeiten zur Kristallisation, und das Wasser gefriert von der einen Sekunde auf die andere. Dann spricht man vom berüchtigten Blitzeis.

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Martin Beier