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Staudamm-Explosion löst gewaltige Flut-Katastrophe aus

Entsetzliche Bilder von Überschwemmungen und massiven Wassermassen in der Südukraine weisen auf einen mutmaßlichen Sabotageakt hin. Präsident Selenskyj ist überzeugt, dass “russische Terroristen” für die Explosion des Kachowka-Staudamm verantwortlich sind.

Die Südukraine ist von einem verheerenden Ereignis erschüttert worden, das für Entsetzen sorgt und viele Fragen aufwirft. Der wichtige Kachowka-Staudamm wurde zerstört. Der Stausee, der durch den Damm entstanden war, hatte eine Kapazität von über 18 Milliarden Kubikmetern Wasser, das nun durch einen Sabotageakt freigesetzt wurde. Sowohl Kiew als auch Moskau machen sich gegenseitig für den Vorfall in der Region Cherson verantwortlich, der potenziell schwerwiegende Folgen haben könnte. 

Präsident Selenskyj rief den nationalen Sicherheitsrat in Kiew zusammen. Militärgouverneur Prokudin berichtete, dass Evakuierungen auf der linken Seite des Flusses Dnipro begonnen hätten, wo auch die von den Ukrainern befreite Gebietshauptstadt Cherson liegt. Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und Menge des Wassers sowie die potenziell betroffenen Überschwemmungsgebiete werden derzeit ermittelt. 

Laut örtlichen Behörden befinden sich etwa 16.000 Menschen in der “kritischen Zone”, und der ukrainische Ministerpräsident Schmyhal warnte vor einer Überschwemmungsgefahr für bis zu 80 Ortschaften. Die Zerstörung wird voraussichtlich zu einer immensen Umweltkatastrophe führen.

Durch die schwere Explosion am Staudamm wurde das angrenzende Wasserkraftwerk laut Angaben beider Kriegsparteien zerstört. Der von Russland eingesetzte Bürgermeister Leontjew erklärte in einem russischen Staatsfernsehen, dass es offensichtlich sei, dass das Kraftwerk nicht mehr repariert werden könne. Der ukrainische Betreiber der Anlage sprach von vollständiger Zerstörung. 

Leontjew, erklärte, dass der Wasserstand gestiegen sei, jedoch vorerst keine Notwendigkeit bestehe, Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Es wurde jedoch eingeräumt, dass es Probleme bei der Wasserversorgung auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim geben könnte, da sie mit Wasser aus dem Kachowka-Stausee versorgt wird. 

In ukrainischen Medien und in sozialen Netzwerken wurden Videos geteilt, die scheinbar gestiegene Wasserstände in der Umgebung der Stadt Cherson zeigten. Zudem wurden Aufnahmen geteilt, auf denen die massiven Wassermengen zu sehen waren, die aus der Staudammmauer in Kachowka ausströmten. Die Echtheit der Videos konnte vorerst nicht unabhängig überprüft werden.

Die Ukrainer haben in den vergangenen Monaten immer wieder vor möglichen Sabotageakten der Russen in Nowa Kachowka gewarnt. Besondere Besorgnis entstand, als die Besatzer im vergangenen November die Evakuierung der Stadt ankündigten.

Foto: Wasserkraftwerk Kachowka (hinten) und Staumauer des Stausees (Blick von der unteren, westlichen Seite), Дзюбак Володимир, CC BY-SA 4.0

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Martin Beier