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Tatort Campingplatz – Festnahmen nach schwersten Missbrauchsfällen

In Ostwestfalen soll über Jahre hinweg ein Männer-Trio bis zu 20 Kinder sexuell missbraucht haben. Diese Männer wurden nun festgenommen.

Ende November 2018 seien die drei Verdächtigen im Kreis Lippe festgenommen worden. Dies teilten die Staatsanwaltschaft und die Polizei am Dienstag mit. Nach ersten Angaben soll es sich bei den Opfern um Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren handeln. Ein Großteil der Taten soll der 56-jährige allein stehende Hauptverdächtige begangen haben. Dieser ist auf dem Campingplatz Eichwald in Lügde (Kreis Lippe) einer von 280 Dauercampern gewesen. Der Westdeutsche Rundfunk WDR berichtete als Erstes über diesen Fall. So soll auch die 8-jährige Pflegetochter des Hauptverdächtigen zu den Opfern des Mannes gehören.

Spätestens 2016 überließ die Mutter dem Mann Ihre Tochter, bereits kurz darauf gingen die ersten Anzeigen bei der Polizei ein, da ein sexueller Missbrauch vermutet wurde. Leider erhärteten die Ermittlungen der Polizei diesen Verdacht nicht. Das Jugendamt willigte trotz der prekären Wohnsituation und den vorliegenden Anzeigen einem Pflegeverhältnis zwischen dem Mann und dem Mädchen zu. Es blieb somit alles wie gehabt.

Der Betreiber des Campingplatzes sagte zur “Bild”: “Der Mann war immer freundlich, hilfsbereit, völlig unauffällig.“ Vor über 30 Jahren sei der Mann mit seinen Eltern auf den Campingplatz gezogen und das blieb er auch dem Tod beider Elternteile.

Derzeit gehen die Ermittler von einer Vielzahl von Taten aus, bei denen Kinder schwer sexuell missbraucht wurden. Am Mittwoch wollen Die Behörden in Detmold weitere Hintergründe und Details zu den Festnahmen mitteilen.

Der WDR teilte weiterhin mit, dass auch im angrenzenden Ausland ermittelt wird. Es verbringen auf dem Campingplatz auch Urlauber aus anderen Ländern, z.B. den Niederlanden, ihre Ferien.

Immer wieder kommt es zu schweren Missbräuchen von Kindern. In der Regel ist sexueller Missbrauch eine Beziehungstat. 80 bis 90 Prozent aller Fälle finden im sozialen Nahfeld der Opfer statt. Bereits 2011 hatte das Kriminologische Institut Niedersachsen (KFN) in der bis heute einzigen Repräsentativerhebung Sexueller Missbrauch festgestellt, dass Missbrauch vor allem in der Wohnung des Opfers durch Familie und nahe Bekannte stattfindet. Sollten Sie den Verdacht haben, dass ein Kind missbraucht wird, so können Sie sich an eine spezielle Hotline ,Missbrauch‘ unter der Nummer 0800/22 55 530.

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Author
Jerry Heiniken