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Todesanzeige veröffentlicht Mobbing-Skandal in Bayern

In Bayern ist ein Schüler mittels einer falschen Todesanzeige gemobbt worden. In einer Zeitung ist am vergangenen Freitag eine Traueranzeige erschienen. Darin wurde über den angeblichen Tod des 13 Jahre alten Jungen berichtet. Dies hat die Polizei am heutigen Montag mitgeteilt.

Erste Ermittlungen haben bisher ergeben, dass ein 14-jähriger Mitschüler einer Schule in Nördlingen eine Anzeige aufgegeben hatte, die in der „Augsburger Allgemeinen“ erschienen ist. Die Polizei stellte bei der Durchsuchung der Wohnung des Jugendlichen nach Angaben ausreichend Beweismittel sicher. Der „Bayerische Rundfunk“ berichtete unter anderem davon, dass sowohl Handys und als auch ein Laptop sichergestellt worden seien. Derzeit läuft noch die Untersuchung und Auswertung der Materialien. Im Beisein seiner Eltern ist der beschuldigte Schüler zu den Vorwürfen befragt worden. Jedoch bestreit der Verdächtige jegliche Beteiligung an der gefälschten Anzeige und deren Erscheinen. Die Ermittler haben bisher keine weiteren Details zu dem Fall genannt.



Zusammenarbeit der “Augsburger Allgemeine” mit der Polizei

Die „Augsburger Allgemeine“ veröffentlichte im Zusammenhang mit diesem Vorfall einen Bericht, in dem sie über die intensive Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei berichtet. So wird der Verlagsleiter Rüdiger Hoebel von dem Blatt zitiert: “Nachdem wir mittlerweile wissen, dass der oder die Auftraggeber eine falsche Bankverbindung angegeben haben, sehen wir uns ebenfalls als Geschädigte und werden entsprechend Strafanzeige erstatten. Wir haben alle Online-Veröffentlichungen der betreffenden Anzeige auf unseren Portalen gelöscht.”

Er bedauere, sagte Hoebel, dass eine Verbreitung der Anzeige in den sozialen Netzwerken nicht ausgeschlossen werden könne. “Wir sind sehr betroffen von dem Vorfall, der in dieser Form einmalig ist”, betont der Verlagsleiter. Bei derartigen Inseraten haben die Zeitungsverlage nur eine eingeschränkte Prüfungspflicht, da hier fremde Inhalte veröffentlicht werden. Einzige Ausnahme: Sie sind dazu angehalten zu prüfen, ob kein offensichtlicher Rechtsverstoß vorliegt. Wie der „BR“ berichtet, muss die Zeitung daher keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten.

Nicht die erste Mobbing-Ermittlung in Nördlingen

An der betroffenen Realschule hat die Polizei schon einmal wegen Mobbings kontrolliert. Die Kripo hatte bereits im November mitgeteilt, dass hier fünf Mädchen und Jungen aus der achten Klasse über soziale Medien angegriffen worden seien. Unter anderem ist ihnen pornografisches Material übermittelt worden. “Außerdem fand eine Belästigung durch zahlreiche Callcenter-Anrufe statt”, sagten die Beamten. Und auch der Bürgermeister von Nördlingen zeigte sich betroffen. Er könne nicht verstehen, warum solche Taten unter Schülern überhaupt geschehen, sagte er gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“.

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Jerry Heiniken