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Türkei-Urlaub rückt in weite Ferne

Außenminister Heiko Maas hatte noch vor kurzem Gespräche über eine Öffnung der Türkei als Reiseland für deutsche Touristen ins Spiel gebracht, doch auf einmal sieht es wieder sehr düster aus.

Zusammen mit 130 anderen Ländern hat die Bundesregierung nun die Türkei als Risikogebiet für Corona eingestuft. Somit rückt ein Strandurlaub an der türkischen Riviera für deutsche Touristen in immer weitere Entfernung.

Am Anfang der Woche war die wegen der weltweiten Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung zumindest für 27 europäische Länder von der Bundesregierung aufgehoben worden. Bis einschließlich 31. August sind diese hingegen für mehr als 160 Staaten außerhalb der EU verlängert worden. Allerdings besteht für einzelne Länder die Möglichkeit, bereits früher eine Aufhebung zu erhalten. Doch erscheint dies für ein Risikogebiet sehr unwahrscheinlich.

Am Montag erst hatte das Robert-Koch-Institut eine entsprechende Liste veröffentlicht, die nun regelmäßig aktualisiert wird. Mit Ägypten, Thailand und Marokko stehen hier auch andere beliebte Urlaubsländer der Deutschen drin. Ausschlaggebend für eine solche Einstufung ist die Zahl der Neuinfektionen und lehnt sich dabei an die Vorgaben in Deutschland an. Ein Land gilt somit als Risikogebiet, wenn auf 100.000 Einwohner 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche auftreten. Allerdings besteht für ein Land auch die Gefahr als Risikogebiet eingestuft zu werden, wenn die Infektionszahlen niedriger liegen. Nämlich dann, wenn es mangelhafte Testkapazitäten oder unzureichende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in dem Land gibt.

Aktuell gibt es in der Türkei 181 298 gemeldete Corona-Fälle. Davon sind nach Angaben der Johns-Hopkins-University noch etwa 23 000 aktiv. Daher müssen Einreisende aus einem solchen Risikogebiet damit rechnen, dass sie für vierzehn Tage in Quarantäne gehen müssen.

Die Türkei ist bei Deutschen nach Spanien und Italien das drittbeliebteste Reiseland und dringt daher auf eine schnellstmögliche Aufhebung der Reisewarnung und wirbt massiv um deutsche Touristen. Vor wenigen Tagen hatte sich auch der türkische Außenminister Mevlüt Çavusoglu enttäuscht von der Entscheidung einer Beibehaltung der Reisewarnung gezeigt. Gegenüber dem Spiegel sagte er: „Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns nur schwer zu verstehen“. Für eine sichere Reise in die Türkei sei mittlerweile alles vorbereitet. In der EU gilt Schweden als einziges noch als Risikogebiet. Außerhalb der EU sind hingegen Tunesien, Neuseeland und Australien nicht als Risikogebiete eingestuft worden.

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Jerry Heiniken