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Verbraucherschützer warnen vor neuer Masche bei Ticketverkäufen

Egal ob für Festivals, Konzerte, Sportereignisse – wer sich seine Tickets über nicht lizenzierte Händler oder Plattformen kauft, erlebt am Eingang zur Veranstaltung seiner Wahl oft eine böse Überraschung. Nun nehmen Verbraucherschützer verschiedene Internetplattformen ins Visier, die Bots einsetzen.

Im Sommer startet wieder die Saison für die ganz großen Festivals, verschiedene Open-Air-Konzerte oder auch Sportereignisse. Nun warnen aber die Verbraucherschützer vor dubiosen Ticketbörsen im Internet und ihren undurchsichtigen Maschen. Der Europäische Verbraucherverband BEUC in Brüssel warnte am Donnerstag davor, dass Kunden beim Kauf über solche Plattformen zum Teil mit völlig überteuerten oder am Ende sogar ungültigen Eintrittskarten über den Tisch gezogen werden. Der Rat der Schützer lautet daher, die Ticket grundsätzlich nur bei lizenzierten Händlern zu erwerben.

Besonders in das Visier der Verbraucherschützer sind dabei Internetplattformen geraten, die nach eigener Darstellung Tickets von Einzelpersonen anbieten, welche angeblich nicht selbst zur Veranstaltung gehen können. In Wirklichkeit gäbe es auf diesen Plattformen hunderte dieser Ticket, die zu völlig überzogenen Preisen angeboten würden. Selbst haben die Plattformen diese Tickets mit Hilfe sogenannter Bots im Internet systematisch aufgespürt und aufgekauft.

Aus Sicht der BEUC ergeben sich für die Verbraucher daraus eine Vielzahl von Problemen. Zum einen sind die Tickets überteuert oder man kommt am Ende nicht in das Stadion oder in die Halle, da die Veranstalter die Tickets der nicht autorisierten Händler nicht anerkennen. Oftmals kommen die Karten auch einfach nicht bei den Kunden an oder es fallen hohe Zusatzgebühren an, die erst im letzten Schritt des Geschäfts über die Plattform auftauchen.

„Die Probleme mit Tickets aus zweiter Hand im Internet breiten sich in der EU rasch aus“, warnte BEUC-Generaldirektorin Monique Goyens. Daher müssten die national zuständigen Behörden der EU-Staaten eine gemeinsame Untersuchung der einschlägigen Webseiten beginnen. Somit solle dann die Einhaltung von Verbraucherrechten gewährleistet werden.

Zuletzt hatte in Deutschland die SPD ein Verbot von Ticketverkäufen zu überhöhten Preisen über diese Plattformen gefordert. Johannes Fechner, in der SPD für Rechtsfragen zuständig, hat dabei insbesondere die aus der Schweiz stammende Plattform Viagogo im Blick, die in der Vergangenheit mehrmals bei der Vermittlung von Eintrittskarten für Fußballspiele in die öffentliche Kritik geraten war. Diese ist von Seiten des Betreibers aber vehement zurückgewiesen worden.

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Author
Jerry Heiniken