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Verbraucherzentrale warnt vor Mogelpackungen im Supermarkt

Bei so mancher Verpackung wird böse getrickst. Sie zahlen den gleichen Preis für weniger Inhalt. Die Verbraucherzentrale warnt besonders vor Milchprodukten, Wasserenthärter und Snacks.

Wie jedes Jahr kürte die Verbraucherzentrale Hamburg sogenannte „Mogelpackungen“ – diesmal konnte zwischen fünf bekannten Markenprodukten abgestimmt werden. Dabei geht es um den Betrug am Kunden – man jubelt uns weniger Inhalt bei gleichem oder gar höherem Preis unter.  Die Hersteller bemühen sich teilweise sehr, ihre Tricks zu verschleiern und das Einkaufen für den Kunden weniger transparent zu gestalten. Ganz vorne auf der Liste der “Trickbetrüger” landete das Unternehmen Upfield mit seiner Rama – denn das Streichfett ist still und heimlich 25 Prozent teurer geworden.

Der Trick ist schnell erklärt: Im gleich großen Becher sind seit dem Vorjahr nur noch 400 statt 500 Gramm Aufstrich abgefüllt. Der Preis wurde allerdings nicht nach unten angepasst. Gerechtfertigt wurde das übrigens mit gestiegenen Rohstoffkosten. Für die verärgerten Kunden war die Irreführung aber Grund genug, dem Unternehmen Upfield über 40 Prozent der insgesamt 34.293 Stimmen zu geben. Die Verbraucherzentrale Hamburg verklagt den Hersteller nun wegen Irreführung und fordert, dass der Gesetzgeber die Verbraucher besser vor diesen versteckten Preiserhöhungen schützen soll.

Doch auch andere Firmen müssen sich Kritik gefallen lassen: Auf Platz zwei der Negativliste folgt der Scheibenkäse „Leerdammer“. Hier schrumpfte der Inhalt der Packung von 160 auf 140 Gramm, obwohl „dauerhaft eine Scheibe mehr“ versprochen wird. Doch das ist noch nicht einmal alles: Der Preis wurde angehoben! Das ergibt insgesamt einen Kostenanstieg von bis zu 43 Prozent. Auch andere Produkte  des Unternehmens Lactalis sollen betroffen sein, hieß es.

Wer seinen Wasserenthärter gerne fair und günstig mag, sollte nicht zu Calgon greifen. Denn plötzlich braucht laut Dosierempfehlung 42 Prozent mehr Pulver, um den gleichen Härtegrad zu erreichen wie zuvor. Aufpassen heißt es auch für Naschkatzen: In einer Packung Haribo Goldbären sind nicht mehr 200 Gramm, sondern nur noch 175 Gramm enthalten. Und Kellogg verringerte den Inhalt seiner „Pringles“-Chips von 200 auf 185 Gramm – das reichte immerhin noch für den fünften Platz des Rankings.

Folgen auch für den Planeten
Generell erklären die Firmen diese Entscheidungen mit höheren Kosten. Haribo sprach zum Beispiel von einem Anstieg „in einem nie gekannten Ausmaß“ für Inhaltsstoffe, Verpackungsmaterial und Energie. Reckitt zitiert eine neue EU-Richtlinie, wegen der die Rezeptur des Pulvers geändert werden musste. Die Hamburger Verbraucherzentrale kritisiert neben den Nachteilen für die Kunden auch die zusätzliche Belastung für die Umwelt – denn für das Abfüllen von 1000 Tonnen Rama braucht es nun eine halbe Million Plastikbecher mehr.

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Martin Beier