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Verlängerter Lockdown aus Sicht von Virologen nicht sinnvoll

Mit den Einschränkungen des Alltags müssen die Menschen im Lande noch mindestens bis zum 10. Januar leben. Der Teil-Lockdown ist erst diese Woche durch den Bund und die Länder bis zu diesem Datum verlängert worden. Dieser Beschluss kommt für den Virologen Kekulé überraschend. Zwei andere Vorgehensweisen im Kampf gegen die Pandemie sind seine Favoriten.

Die Verlängerung des Teil-Lockdowns hält der Virologe Alexander Kekulé für nicht sinnvoll. Am stärksten wirken die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus, wenn sie gerade beschlossen würden, so der Virologe im Podcast von MDR-Aktuell. Hält man hingegen die gleichen Maßnahmen dauerhaft aufrecht, so würden sich durch diese Regeln keine weitere Bremsung des Infektionsgeschehens ergeben.

Allerdings kam aus seiner Sicht die Entscheidung, den Lockdown bis zum 10. Januar zu verlängern, überraschend. So hätten für ihn zwei Optionen mehr Sinn ergeben. Entweder hätte man bis nach Silvester warten sollen oder umgehend noch härtere Maßnahmen durchsetzen müssen. “Dann muss man aber jetzt schärfere Maßnahmen ergreifen und nicht bis 11. Januar warten”, sagte er.

Am Mittwoch hatten die Ministerpräsidenten der Bundesländer sich mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf geeinigt, bis zum 10. Januar den Teil-Lockdown mit geschlossenen Restaurants, Museen, Theatern und Freizeiteinrichtungen zu verlängern. Seit Anfang November gelten derzeit die Einschränkungen und waren erst in der vergangenen Woche bis an Weihnachten heran verlängert worden.

Bisher keine Trendwende

Die gewünschte Trendwende konnte mit den bisherigen Maßnahmen noch nicht erreicht werden. Die täglich gemeldeten Neuinfektionen sind noch immer auf einem sehr hohen Niveau. Die Landesbehörden haben zuletzt 23.628 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Somit haben sich seit dem Beginn der Pandemie nunmehr rund 1,1 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Um 453 ist auch die Zahl der Toten auf mittlerweile 17.865 gestiegen.

Wie das Robert-Koch-Institut in seinem aktuellen Lagebericht mitteilt, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz für die gesamte Bundesrepublik bei aktuell 134,9. Dieser Wert gibt an, wie viele Infektionen es in der zurückliegenden Woche pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Der R-Wert, die sogenannte Ansteckungsrate, liegt im Moment bei 0,83. Dies bedeutet, dass 100 Infizierte durchschnittlich 83 andere Menschen mit dem Virus Sars-Cov-2 anstecken. Man geht davon aus, dass es zu einem Abflauen des Infektionsgeschehens kommt, wenn dieser Wert längere Zeit unter 1,0 liegt.

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Sara Breitner